Mittwoch, 9. Februar 2022

Mitten hindurch

                                Im Sattel aufsitzen und lächeln,

sich aufrichten in der Schwäche,

das kann nur das Ich,

weil es entgegen dem Ego  

die Treiber der Begierden 

an die Hand zu nehmen weis. 


Es führt dich längs aller Unbill

selbst durch das Dunkel des Nichts -

schützt dich, wo aller Boden wankt

mit der wundersamen Unverwundbarkeit

seines sanft leuchtenden Kettenhemds.

© baH, 09.02.2022


Dienstag, 8. Februar 2022

Null - Wende

                                  Einsammeln


Das Scheitern einsammeln,

durchatmend sich weiten -

das ist es,

was in die Tiefe 

Deiner Zukunft führt.


Rückwärts schauen ja …

doch nicht kleben bleiben,

selbst induzierte Bewegung ist

was vorwärts trägt -

Licht in deine Dunkelheit bringt.


Denn das Nichts

zwischen rückwärts und vorwärts

will von Dir dynamisch erfahren sein.


© baH, 07.02.2022



Aufstehen


Am Punkt der grössten Kraftlosigkeit

die Augen erheben im Ingang und

straffen in Langsamkeit

deine zu Boden gegangene Gestalt.


Ob physisch oder psychisch,

das ist nicht von Bedeutung.

Die Kraftlosigkeit will erfahren,

die Langsamkeit aufgebaut sein,

denn nur dann kannst du Einsitz nehmen

im Nichts -

das Ich aus Ego-Schalen befreien.


© baH, 07.02.2022