Lebenswende -
im Tageserleben den Farben der Nacht begegnen.
Lebenswende,
in der sich alles allein gegen mich kehrt.
Lebenswende,
in der ich entscheide, wie TagNacht sich aufhellt.
Lebenswende,
in der aus der Scham sich Mut gebiert.
Lebenswende,
in der ich die Drachenkraft in mir banne
und befreit mit ihr den Weg der Freiheit gehe.
© baH, 01.03.2017
Seiner Berufung wird ein literarisch arbeitender Mensch dann gerecht, wenn er durch sein Wortschaffen Wege der Entwicklung für den Menschen eröffnet. Das Wort D-ich-tung spricht es deutlich aus. Es geht um das Ich, um einen Weg der Authentizität in Bezug auf das eigene dichterische Tun. Diesen Weg zeichnete einst schon Aristoteles in seiner Poetik vor. Aus geistesgegenwärtiger Präsenz im Gespräch unter Autoren diesen Weg erneut frei zu legen, dazu will dieser Blog ein Forum sein.
Mittwoch, 1. März 2017
Die Farben der Nacht

Der Alte
In einer windgeschützten Ecke der Altstadt
sitzt er beinahe immer, wenn ich die Stadt besuche
und streckt mir verloren seine zittrige Hand entgegen.
Ein säuerlicher Geruch umweht ihn,
der nicht wenige Passanten
einen weiten Bogen um ihn machen lässt.
Gehüllt in einen langen Mantel,
der eine dreissigjährige Geschichte verbirgt,
vermittelt er das Bild eines Häufchens Elend.
Eine Flasche Kognak, aus seiner Manteltasche hervorschauend,
vervollständigt in den Augen vieler, die sich abwenden,
das Bild einer Alkoholiker Karriere ohne weitere Fragen.
Angewiderte Blicke
mit einem erbarmungslosen Nachklang
kreuzen schrill die Ladenmeile.
In mir - seit Monaten ein Rätsel,
das diesen Mann beunruhigend umweht, mich veranlasst
ihn immer wieder einen Augenblick länger zu beobachten.
Bis heute -
da er mir in einem zeitlos geteilten Augenblick
seine lichtblauen Augen zeigt und ich
ihn grüssend, um eine Lebensweisheit reicher, weitergehe.
© baH, 01.03.2017
sitzt er beinahe immer, wenn ich die Stadt besuche
und streckt mir verloren seine zittrige Hand entgegen.
Ein säuerlicher Geruch umweht ihn,
der nicht wenige Passanten
einen weiten Bogen um ihn machen lässt.
Gehüllt in einen langen Mantel,
der eine dreissigjährige Geschichte verbirgt,
vermittelt er das Bild eines Häufchens Elend.
Eine Flasche Kognak, aus seiner Manteltasche hervorschauend,
vervollständigt in den Augen vieler, die sich abwenden,
das Bild einer Alkoholiker Karriere ohne weitere Fragen.
Angewiderte Blicke
mit einem erbarmungslosen Nachklang
kreuzen schrill die Ladenmeile.
In mir - seit Monaten ein Rätsel,
das diesen Mann beunruhigend umweht, mich veranlasst
ihn immer wieder einen Augenblick länger zu beobachten.
Bis heute -
da er mir in einem zeitlos geteilten Augenblick
seine lichtblauen Augen zeigt und ich
ihn grüssend, um eine Lebensweisheit reicher, weitergehe.
© baH, 01.03.2017

Dienstag, 28. Februar 2017
Ein Blumenstraus
Im Wellengang
Im Wellengang inneren Anschauens
steigen sie auf
die Schimären des Vermeinens, fratzenhaft -
die grossen Täuscher
über das tatsächlich Geschehene.
Ihre Kraft ziehen sie
aus den je kleinen, unscheinbaren Augenblicken
der Untreue in mir,
dem inneren Nachgeben einer Sturmböe
die entfesselt abgelagerte Sedimente der eigenen Seele
über innere Ufer hinaus schwappen lässt.
Weil ich im Hinschauen
auf innere Ufer hinauf eilende Schaumkronen -
die Anbindung an meine Tiefe preisgebe.
© baH, 24.02.2017
Pampa
Auf Irrwegen in der „Pampa“
aus schreckhaftem Überschattet Sein erwacht
stimmt mich ungefiltertes Ansinnen
auf „ein nichts wie weg“ hier ein -
und ich verliere ein weiteres Mal
den Zugang zu meiner Tiefe aus dem Auge,
nehme den einfacheren Weg.
Anstatt mich zu fragen, warum ich hier gelandet bin
schüttele ich wässerig durchfeuchteten Sand
von meinen Kleidern und mische mich unter die Leut -
ausser acht lassend, welche Lebensblumen hier
auf ein Aufblühen in mir
im „Noch Abseits“ leise warten.
© baH, 24.02.2017
Spiegelumkehrung
Kilometerlange Ameisenwege, ein Bild auch -
was Mensch alles emsig in sich zurechtrücken kann,
um dunkle Seiten zu verbergen.
Schön geredete Innenwege
in unscheinbar gleissendes Licht getaucht,
das die eigene Grösse beleuchtet
und in die Tiefe reichendes Erinnern blockiert.
Geist-Erinnern …
Genauer betrachtet birgt die Pampa, versteckt im Hochgras
tausende, winzig kleiner Blüten, die -
hin gezaubert unter achtlos darüber schreitende Füsse
gesehen werden wollen,
ehe die Tore in tiefere Geist-Mysterien sich öffnen.
© baH, 24.02.2017
Spätes Glück
In achtlos bei Seite geschobenen Lebensereignissen
verbergen sich so manche Diamantensplitter,
die zusammen geführt, ein Licht entzünden.
Das Aufspüren des roten Fadens in über die Zeit hin nahen
oder weiter zurück liegenden Lebensbegegnungen
kann den eigenen Blick -
auf vergangene Ereignisse innerlich neu eingestimmt,
ein Licht für ein spätes Glück miteinander zeugen.
Wenn im Licht eigener Dunkelheit die „Frau ohne Schatten“
ihre Schleier vor sich abstreifen will,
dann läutet dies eine Zeitenwende ein -
die Stunde einer kraftvoll „freien“ Männlichkeit.
© baH, 24./26.02.2017
Freie Sicht
In der Stunde innerlich gehaltener Selbstumkehr
öffnen sich Lichträume bis in den Alltag hinein -
das Mysterium kehrt zurück.
Die Frau verlässt die selbst gewählte Verbannung
und trifft den Mann, der sich selbst begegnet ist -
wechselseitiger Selbst-Verrat findet keine Nahrung mehr.
Die Zeit wird umgestellt auf Augenhöhe.
© baH, 26.02.2017
Im Wellengang inneren Anschauens
steigen sie auf
die Schimären des Vermeinens, fratzenhaft -
die grossen Täuscher
über das tatsächlich Geschehene.
Ihre Kraft ziehen sie
aus den je kleinen, unscheinbaren Augenblicken
der Untreue in mir,
dem inneren Nachgeben einer Sturmböe
die entfesselt abgelagerte Sedimente der eigenen Seele
über innere Ufer hinaus schwappen lässt.
Weil ich im Hinschauen
auf innere Ufer hinauf eilende Schaumkronen -
die Anbindung an meine Tiefe preisgebe.
© baH, 24.02.2017
Pampa
Auf Irrwegen in der „Pampa“
aus schreckhaftem Überschattet Sein erwacht
stimmt mich ungefiltertes Ansinnen
auf „ein nichts wie weg“ hier ein -
und ich verliere ein weiteres Mal
den Zugang zu meiner Tiefe aus dem Auge,
nehme den einfacheren Weg.
Anstatt mich zu fragen, warum ich hier gelandet bin
schüttele ich wässerig durchfeuchteten Sand
von meinen Kleidern und mische mich unter die Leut -
ausser acht lassend, welche Lebensblumen hier
auf ein Aufblühen in mir
im „Noch Abseits“ leise warten.
© baH, 24.02.2017
Spiegelumkehrung
Kilometerlange Ameisenwege, ein Bild auch -
was Mensch alles emsig in sich zurechtrücken kann,
um dunkle Seiten zu verbergen.
Schön geredete Innenwege
in unscheinbar gleissendes Licht getaucht,
das die eigene Grösse beleuchtet
und in die Tiefe reichendes Erinnern blockiert.
Geist-Erinnern …
Genauer betrachtet birgt die Pampa, versteckt im Hochgras
tausende, winzig kleiner Blüten, die -
hin gezaubert unter achtlos darüber schreitende Füsse
gesehen werden wollen,
ehe die Tore in tiefere Geist-Mysterien sich öffnen.
© baH, 24.02.2017
Spätes Glück
In achtlos bei Seite geschobenen Lebensereignissen
verbergen sich so manche Diamantensplitter,
die zusammen geführt, ein Licht entzünden.
Das Aufspüren des roten Fadens in über die Zeit hin nahen
oder weiter zurück liegenden Lebensbegegnungen
kann den eigenen Blick -
auf vergangene Ereignisse innerlich neu eingestimmt,
ein Licht für ein spätes Glück miteinander zeugen.
Wenn im Licht eigener Dunkelheit die „Frau ohne Schatten“
ihre Schleier vor sich abstreifen will,
dann läutet dies eine Zeitenwende ein -
die Stunde einer kraftvoll „freien“ Männlichkeit.
© baH, 24./26.02.2017
Freie Sicht
In der Stunde innerlich gehaltener Selbstumkehr
öffnen sich Lichträume bis in den Alltag hinein -
das Mysterium kehrt zurück.
Die Frau verlässt die selbst gewählte Verbannung
und trifft den Mann, der sich selbst begegnet ist -
wechselseitiger Selbst-Verrat findet keine Nahrung mehr.
Die Zeit wird umgestellt auf Augenhöhe.
© baH, 26.02.2017

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