Montag, 18. September 2017

Plastikmüll

                Auf meinem Spaziergang am See entlang -
                der sommerliche Starkregen kaum beruhigt,
                sitze ich zum Verweilen auf einer Bank,
                den Blick geweitet auf den See.

                Schaumgekrönte Wellen schlagen an die Ufermauer,
                begleitet vom Heulen des kaum besänftigten Windes
                der in seiner vollen Kraft unweit  Bäume geknickt,
                als ob er mit Streichhölzern spielte.

                Nichts ist mehr wie es gestern noch war -
                Zwei mächtige Pappeln, auf-geriffelt,
                als hätten tausend Sägeblätter sie bearbeitet;
                eine alte Weide, nur noch ein Trauerspiel ihrer selbst.

                Das Leben geht seine Wege unerbittlich schön,
                räumt auf, um neue Wege des Wachsens zu befreien -
                und so greife ich die Sturmgebärde auf,
                wende meinen Blick nach innen,
                entsorge so diese und jene Befangenheit -
                die Neulande im Auge, die es jetzt zu begehen gilt.

                Vergänglicher Plastikmüll unzeitgemässen Selbstschutzes
                tanzt auf inneren Wellen, bewegt in Bewegung,
                während mein Auge, umflort von einem Lächeln ihm folgt,
                denn aufgelöst, kann er äussere Strände nicht verschmutzen.

                © baH,18.09.2017