Auf meinem Spaziergang am See entlang -
der sommerliche Starkregen kaum beruhigt,
sitze ich zum Verweilen auf einer Bank,
den Blick geweitet auf den See.
Schaumgekrönte Wellen schlagen an die Ufermauer,
begleitet vom Heulen des kaum besänftigten Windes
der in seiner vollen Kraft unweit Bäume geknickt,
als ob er mit Streichhölzern spielte.
Nichts ist mehr wie es gestern noch war -
Zwei mächtige Pappeln, auf-geriffelt,
als hätten tausend Sägeblätter sie bearbeitet;
eine alte Weide, nur noch ein Trauerspiel ihrer selbst.
Das Leben geht seine Wege unerbittlich schön,
räumt auf, um neue Wege des Wachsens zu befreien -
und so greife ich die Sturmgebärde auf,
wende meinen Blick nach innen,
entsorge so diese und jene Befangenheit -
die Neulande im Auge, die es jetzt zu begehen gilt.
Vergänglicher Plastikmüll unzeitgemässen Selbstschutzes
tanzt auf inneren Wellen, bewegt in Bewegung,
während mein Auge, umflort von einem Lächeln ihm folgt,
denn aufgelöst, kann er äussere Strände nicht verschmutzen.
© baH,18.09.2017
Seiner Berufung wird ein literarisch arbeitender Mensch dann gerecht, wenn er durch sein Wortschaffen Wege der Entwicklung für den Menschen eröffnet. Das Wort D-ich-tung spricht es deutlich aus. Es geht um das Ich, um einen Weg der Authentizität in Bezug auf das eigene dichterische Tun. Diesen Weg zeichnete einst schon Aristoteles in seiner Poetik vor. Aus geistesgegenwärtiger Präsenz im Gespräch unter Autoren diesen Weg erneut frei zu legen, dazu will dieser Blog ein Forum sein.
Montag, 18. September 2017
Plastikmüll
Die immer neue Herausforderung: Im Gespräch mit dem Du sich finden im Ich. Dichtung, ein Weg der Verdichtung auf das Ich hin, Erwachen zu sich selbst in Ich-Verantwortung. Das Du wird dem innerlich wachen Beobachter auf diese Weise zu einer Quelle eigener Entwicklung und darüber hinaus auch eine mögliche Quelle literarischer Inspiration.
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Nach dem Herbststurm
AntwortenLöschenZarter Dunst liegt über dem zerzausten Land.
Die Wellen laufen aus, verlanden mit den Morgenstunden.
Als sich die Nebelschleier lichten ist zu sehen,
die Welt wird sich erneuern und gesunden.
Still hab ich mich zu dir gesetzt.
Wir wissen, dass nach Stürmen in der Nacht -
gleich jetzt - Neues keimt.
Bald wird es wieder grünen,
schneller als gedacht.
***
Und es geschah ...
Zu hören wie der zarte Wind
mit bunten Blättern spielte …
zu spüren wie er sanft
die Haut berührte …
zu sehn wie er zwei kleine Bienen
nah bei unsrer Bank zum Morgentanz verführte ...
Und es geschah, dass Schweigen
uns zur Wohltat wurde.
© bmh, 24.09.2017
Herzliche Grüße
Barbara
Ja, das IST es.
AntwortenLöschenBernhard