Lange Wege, mit und am Du vorbei
gründen Dein Menschsein
im Hier und Jetzt.
Lange Wege
Heute weisst Du,
Du kommst an mit jedem Schritt,
kannst nicht aus der Spur geraten.
Denn -
die Konturen Deines Fussabdrucks
weisen immer auf Dich.
Wahrhaft bei Dir bist Du,
wo Du im Angesicht des Du
erblickst allein Deine wandelbare Fussspur.
© baH, 23.10.2018
für Rachel-Maria
*Die Überschrift dieses Gedichtes
ist einer Verszeile des nachfolgenden Gedichtes
von Barbara Hauser entnommen.
Die Sprache der Heimat
Sie treffen sich, wo die Berge einfach nur Berge sind,
zum Austausch im Schatten der Bäume,
jeder, sich seiner selbst bewusst.
Mit der Einfachheit kehrte meine Seele zurück …
und mit ihr meine Muttersprache –
die sich nicht mehr aus Unwissenheit
schamhaft in den schattigen Windungen
des verhärteten Ichs versteckt.
Die Sprache meiner Heimat
ist die Sprache der Liebe.
© Barbara Hauser
https://gefaehrtenblog.wordpress.com/2018/10/17/die-sprache-der-heimat/
Seiner Berufung wird ein literarisch arbeitender Mensch dann gerecht, wenn er durch sein Wortschaffen Wege der Entwicklung für den Menschen eröffnet. Das Wort D-ich-tung spricht es deutlich aus. Es geht um das Ich, um einen Weg der Authentizität in Bezug auf das eigene dichterische Tun. Diesen Weg zeichnete einst schon Aristoteles in seiner Poetik vor. Aus geistesgegenwärtiger Präsenz im Gespräch unter Autoren diesen Weg erneut frei zu legen, dazu will dieser Blog ein Forum sein.
Dienstag, 23. Oktober 2018
"Sich seiner selbst bewusst"*
Die immer neue Herausforderung: Im Gespräch mit dem Du sich finden im Ich. Dichtung, ein Weg der Verdichtung auf das Ich hin, Erwachen zu sich selbst in Ich-Verantwortung. Das Du wird dem innerlich wachen Beobachter auf diese Weise zu einer Quelle eigener Entwicklung und darüber hinaus auch eine mögliche Quelle literarischer Inspiration.
Sonntag, 21. Oktober 2018
B E R E I T ... D U T Ä N Z E R / I N
„B E R E I T …
Bereit das letzte Schwermutsgewicht
im Koffer zu tragen, diese Schmetterlingspuppe,
auf deren Flügeln sie die Reise einmal
beenden werden.“
Aus dem Gedicht „B E R E I T“ von Nelly Sachs
Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1977,
16. Auflage 2017, Seite 61
Die Schmetterlingspuppe öffnen
Heute geschieht es,
dass die Leidgeprüften -
am tiefsten Grund ihrer Seele angekommen
ihre Schmetterlingspuppen öffnen.
Einfach so und ungeplant.
Es geschieht,
weil die Zeit die Reife gebracht -
ein grosser innerer Mut
wie aus dem Nichts
die Hallen der Dunkelheit mit Licht flutet.
Es geschieht, dass Kraft dort auflebt,
wo vorher allzu lange Mühsal waltete -
das Ich in seiner Ego-Gebärmutter explodiert.
© baH, 21.10 2018
…
„du allein
trägst an verborgener Nabelschnur
an deinem Leib
den Gott vererbten Zwillingsschmuck
von Tod und Geburt.“
Aus dem Gedicht „T Ä N Z E R I N“ von Nelly Sachs
Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1977,
16. Auflage 2017, Seite 74/75
Todes-Flüchtling
Was windest Du Dich ,
grämst Dich tagein tagaus
wegen nichts,
das Dir allein deswegen gross erscheint,
weil Du es in Deinem Ego-Wahn
über alle Massen
aufzupolieren weisst.
Du kannst und willst nicht loslassen,
Du L E B E N S - Flüchtling.
Du in Deiner Hybris Gefangener,
beende den Wahn
und steh auf!
Vernimm den Morgenruf des Ich in Dir.
© baH, 21.10.2018
für Jürgen
Zwillingsschmuck
Welch heimlicher Bann
würgt Deine Kraft und -
hält Dich gefangen?
Warum nur ist es so schwer
die Gott ererbte Medaille zu wenden,
das Gleichgewicht der Kräfte
in Dir wieder herzustellen?
Von allem Anfang an
bestimmte Dich die S C H L A N G E
zur Freiheit.
Du allein kannst den Bogen
über Deine inneren Abgründe spannen,
Dich in Bewegung versetzen in der Kraft,
die Deinem Schöpferwesen angemessen!
© baH, 21.10.2018
Bereit das letzte Schwermutsgewicht
im Koffer zu tragen, diese Schmetterlingspuppe,
auf deren Flügeln sie die Reise einmal
beenden werden.“
Aus dem Gedicht „B E R E I T“ von Nelly Sachs
Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1977,
16. Auflage 2017, Seite 61
Die Schmetterlingspuppe öffnen
Heute geschieht es,
dass die Leidgeprüften -
am tiefsten Grund ihrer Seele angekommen
ihre Schmetterlingspuppen öffnen.
Einfach so und ungeplant.
Es geschieht,
weil die Zeit die Reife gebracht -
ein grosser innerer Mut
wie aus dem Nichts
die Hallen der Dunkelheit mit Licht flutet.
Es geschieht, dass Kraft dort auflebt,
wo vorher allzu lange Mühsal waltete -
das Ich in seiner Ego-Gebärmutter explodiert.
© baH, 21.10 2018
…
„du allein
trägst an verborgener Nabelschnur
an deinem Leib
den Gott vererbten Zwillingsschmuck
von Tod und Geburt.“
Aus dem Gedicht „T Ä N Z E R I N“ von Nelly Sachs
Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1977,
16. Auflage 2017, Seite 74/75
Todes-Flüchtling
Was windest Du Dich ,
grämst Dich tagein tagaus
wegen nichts,
das Dir allein deswegen gross erscheint,
weil Du es in Deinem Ego-Wahn
über alle Massen
aufzupolieren weisst.
Du kannst und willst nicht loslassen,
Du L E B E N S - Flüchtling.
Du in Deiner Hybris Gefangener,
beende den Wahn
und steh auf!
Vernimm den Morgenruf des Ich in Dir.
© baH, 21.10.2018
für Jürgen
Zwillingsschmuck
Welch heimlicher Bann
würgt Deine Kraft und -
hält Dich gefangen?
Warum nur ist es so schwer
die Gott ererbte Medaille zu wenden,
das Gleichgewicht der Kräfte
in Dir wieder herzustellen?
Von allem Anfang an
bestimmte Dich die S C H L A N G E
zur Freiheit.
Du allein kannst den Bogen
über Deine inneren Abgründe spannen,
Dich in Bewegung versetzen in der Kraft,
die Deinem Schöpferwesen angemessen!
© baH, 21.10.2018
Die immer neue Herausforderung: Im Gespräch mit dem Du sich finden im Ich. Dichtung, ein Weg der Verdichtung auf das Ich hin, Erwachen zu sich selbst in Ich-Verantwortung. Das Du wird dem innerlich wachen Beobachter auf diese Weise zu einer Quelle eigener Entwicklung und darüber hinaus auch eine mögliche Quelle literarischer Inspiration.
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