Samstag, 15. März 2014

Dialogische Kunst

Einer zarten Lichtaura gleich
umhüllst Du mit Stille -
das Dir fremde Ansinnen des Du,
anlandend im Jetzt.

Du begrüsst die zu Dir sprechenden Worte
von innen her -
schweigend,
gibst ihnen Raum durch eigene Kraft
aus ihren Tiefen heraus zu wachsen.

Innerhalb Deiner Aufmerksamkeit
bist Du -
selbstloser Gastgeber
eines Licht-Wesen-Tanzes.

baH, 15.03.2014

Sonntag, 9. März 2014

Bewegung

                „Du gehst nicht zweimal in den gleichen Fluss,“
                denn bewegt in Bewegung
                bist Du beständiger Neuland Öffner,
                erschaffst die Gegenstände Deines Tuns
                von Augenblick zu Augenblick neu
                und wandelst Dich durch sie,
                erwachst auf Dein einzigartiges Lebensziel hin,
                ganz Du selbst zu sein.

                Mit Dir im Reinen weisst Du,
                dass die Tore des Lebens mit ihren Runen
                sich immer weiter auftun lassen,
                je mehr Du bereit bist
                Dich auf die all-erneuernde Kraft in Dir einzulassen!

                © baH, 09.03.2014
                Burghard Schildt zugeeignet

Ungebunden

                    Im Angesicht des grossen Ich
                    bist Du frei zu tun, was immer!

                    Nur Du kannst Dich
                    aus seiner Gegenwart entfernen,
                    nicht sehend
                    wie unscheinbare Verschattungen
                    Dich abdrängen
                    aus Deiner Mitte
                    und Dich einschläfern,
                    solange,
                    bis Du Dich ohne inneren Bruch
                    in der Mitte Deines Wesens
                    halten kannst.

                    © baH, 08.03.2014
                    Barbara Hauser zugeeignet

Einfach so

                Einfach so geht nichts mehr von der Hand!

                Bewusstsein will geführt sein,
                denn ohne diese Verdichtung im Hier und Jetzt
                läuft mehr aus dem Ruder
                als es zunächst den Anschein haben mag.

                Die Weltverhältnisse zeigen es,
                Staus und Problem-Vertagungen an allen Ecken,
                weil Du Dir „zu rechten Zeit“
                nicht in die Augen schauen magst,
                das Erwachen immer wieder meidest.

                Erwachen ist kein Status,
                der einmal für immer erreicht ist.

                Bewegt in Bewegung erschafft das Ich sich stets neu!

                © baH, 08.03.2014

Augenblick

                    Alles kommt darauf an
                    wie Du den Augenblick lebst,
                    präsent bist in ihm.

                    Geht Bewusstseins-Sonne in ihm auf
                    oder stürmen unmerklich
                    Seelen-Verschattungen seine Gegenwart.

                    Nichts ist sicher,
                    es sei denn
                    Du gehst ganz und gar auf
                    in der Bewegung Deines Tuns,
                    eingemittet in Dir
                    und durchlichtest den Augenblick
                    aus der Kraft des Ich!

                    © baH, 08.03.2014

Werde ein Tänzer

                Auf den Wellenbergen Deines Erlebens
                surfe,
                durch die Schaumkronen inneren Betroffenseins
                tanze unbeirrt,
                über alle Grenzen hinweg
                suche im Reigen-Schritt
                die Begegnung,
                mit Dir fremdartigem Menschsein,
                offenen Herzens.

                Ein jeder Mensch,
                der Deinen Weg kreuzt,
                ist Dir Bote
                auf Deinem inneren Weg des Erwachens.

                © baH, 07.03.2014

               

Urgrund

                    Janusköpfig Deinem Wesen nach,
                    bist du Scheinbild und Realität
                    gleichermassen!

                    Mit der Option „Nichts“
                    generiert der dual ausgerichtete Verstand
                    einen scheinbaren Urgrund,
                    der diesem Nichts zu Grunde liegen soll,
                    doch nichts liegt diesem  Nichts zu Grunde,
                    solange aus der Mitte dieses Nichts
                    nicht erwacht
                    das dort in tiefem Schlaf liegende
                    Freiheitswesen eines jeden Menschen,
                    der leere Wille -
                    nicht gezündet wird
                    in der Entscheidung
                    Selbstermächtigung zu wagen.

                    Die Gewissheit
                    eigenen Ichwesens
                    erwächst aus dem inneren Erfahren
                    selbst induzierten Tätig-Seins.

                    Bewegt in Bewegung
                    wird der Urgrund
                    zur Quelle eigener Kraft!

                    © baH, 07.03.2014

Unterbewusstsein

                Das Unbewusste -
                fremd bestimmte Triebkräfte,
                Schauerwald verborgener Abneigungen,
                Ort des inneren Ausweichens
                vor Dir selbst.

                Flüchtling, der Du bist,
                Du kannst nicht entkommen,
                denn Deine im Denken selbst gesetzten Grenzen
                bestimmen Dein Sein oder Nicht-Sein.

                Unmerklich gibst Du
                die Dynamik eines Lebens selber vor,
                das Du immer wieder beklagst -
                so lange,
                bis Du bereit bist einzusehen,
                dass Du nur bejammerst,
                was Du allein aus Dir aufgerichtet hast.

                An der Schwelle dieser Erkenntnis,
                wo alle Illusionen ins Nichts hinein zerplatzen,
                erhebt sich aus Dir die eine Frage:
                Will ich fremd bestimmtes Handeln umkehren,
                den Freiheitsfunken meines Wesens
                in mir erwecken?

                © baH, 07.03.2014

Eigenständigkeit

                Übermächtig an der Schwelle,
                die selbst erschaffenen
                Paradigmen des Verstandes,
                Zerrbilder vermeintlicher Selbstgewissheit
                am Abgrund zum Sein!

                In die Eigenständigkeit hinein geworfen,
                weiss er nicht umzugehen
                mit der Eierschalen-Glocke des Ego,
                schaudert zurück
                das Haus des Sein zu betreten,
                die Eisenbande des „treuen Johannes“ zu lösen
                und sein inneres Königtum anzutreten.

                Tausend Ausflüchte ruft er auf,
                um den Ruf zur Selbstermächtigung
                nicht folgen zu müssen,
                der beständig von allen Seiten her
                an den Pforten seines Selbst-Bezogen-Seins rüttelt.

                Dabei fehlt nur ein Weniges,
                um die Verhüllungen durch das Ego
                von Innen her sanft zu sprengen,
                der Lichträume öffnenden Realität
                des eigenen Freiheitswesens zu begegnen,
                b e w e g t   in   B e w e g u n g ... im Ich!

                © baH, 07.03.2014

Evolution

                    Auf leisen Sohlen
                    findet sie ihren Weg,
                    durchdringt unscheinbar alles
                    mit ihrer Licht - Kraft.

                    Unermüdlich ihr Schaffen,
                    kennt sie kein Ende,
                    denn in ihrem innersten Kern
                    ist sie Bewegung
                    aus dem Ich.
               
                    So schaut sie Dich an
                    die Illusion,
                    die ins Sein hinein aufwacht.

                    © baH, 04.03.2014

Ungehindert ...?

                    Zeitalter lang die Reise -
                    bewegt über Klüfte,
                    endlos Baustellen,
                    unsichtbar, sichtbare Illusionen.

                    Ummauert -
                    von Verweigerungen,
                    so spricht es Dir
                    all überall her,
                    endlich der Realität ...
                    Dir zu begegnen.

                    Zu „leben“ Mit-Schöpfer Sein -
                    ist eine Tat,
                    die nicht einfach so von der Hand geht!

                    © baH, 04.03.2014
           
                   

Poetische Reflexionen

Warum ich schreibe wie ich schreibe!
Die poetische Reflexion ist ein uraltes Mittel Leichtigkeit und Bewegung in sich fest fahrende Lebensverhältnisse hinein zu tragen, Katharsis anzuregen und zu erwirken. Ein grosses Beispiel, wie dieses Mittel einst höchst wirksam zum Einsatz kam, ist die griechische Tragödie.
In der Poetik des Aristoteles musst Du lang anhaltend meditativ schürfen, um zu einem erlebenden Verständnis dessen zu gelangen, auf welche Kraftgestalt Aristoteles in seinen Ausführungen zu Poetik hinweisen wollte, die leider weitestgehend verloren gegangen sind und daher wie Bruchstücke einer gross angelegten Hieroglyphe anmuten müssen. Was durch die griechische Tragödie ursprünglich unter den Zuschauern erwirkt wurde,  das kann aus der heutigen Erlebnishaltung heraus nicht annähernd erfasst werden. Um an die inneren Erschütterungen heran zu kommen, die unter den Zuschauern in den Amphitheatern ausgelöst wurden, scheint es mir notwendig die Kraftgestalt im Denken des Aristoteles sich erlebend neu und zeitgemäss zurück zu erobern.
Meine poetischen Versuche sind ein leiser Versuch an die Kraftbewegung des Aristoteles im Denken erneut heran zu kommen. Da wir aber heute noch sehr weitestgehend von einer im Verstand hängen bleibenden Denkbewegung uns unmerklich abhängig machen, es uns an Mut fehlt auch nur die Möglichkeit ins Auge zu fassen, das Denken könnte mit einem inneren Lichtprozess in Verbindung stehen, wenden sich, wie ich sehr wohl weiss, nicht wenige Leser meiner poetischen Reflexionen von diesen wieder ab. Weil ihnen ein leises Rumoren in ihrer Seele, das unwillkürlich mit dem Lesen derselben einher geht, schlichtweg unangenehm aufstösst oder die leise Aufforderung einem derartigen Erleben forschend näher zu treten überhaupt nicht bemerkt wird, geht eine Bewegung zur Katharsis zunächst an ihnen vorüber. Und doch haben solche homöopatischen Anstösse ihre Wirkung, wie ich aus eigenem Erfahren sehr wohl weiss.
Deshalb schreibe ich weiter, wie ich schreibe!

Bernhard Albrecht Hartmann
Jens Handwerker und Jens Heisterkamp zugeeignet

Fragment 1/2014

Das Leben ist ein Fluss. Bewegt in Bewegung kannst Du niemals zweimal den gleichen Ort betreten.
Worauf es ankommt, ist, den Drachenhäuptern der Fremdbestimmung, die in seinem Wellengang aller Orten auftauchen ins Auge zu schauen, ohne vor diesen Geschehnissen, auf welche Weise auch immer, davon zu laufen und diese Kraft innerlich kehrend, in die eigene Mitte neu zurück zu finden.
Das Leben ist von Augenblick zu Augenblick neu. Wage es Dich immer wieder neu zu erfinden! Im Tun wirst Du das Geheimnis Deiner Ichkraft mehr und mehr lüften, Lasten abwerfen können und in die reale Erfahrung der Freiheit eintreten.