Niemals ist leer der Raum,
denn ohne Sprache
gibt es ihn nicht, den Raum.
Genauer besehen ist Sprache
die Fassung jedweden Raums,
schenkt sie ihm doch durch ihren Klang
Beständigkeit und Wandlung zugleich.
Mehr noch, Sprache ist auch Lichtträgerin
und Lebensspenderin der Auferstehungskraft -
an der Schwelle, wo
in lichten Bewegungen sich gebiert das Ich.
© baH, 23.10.2020
Seiner Berufung wird ein literarisch arbeitender Mensch dann gerecht, wenn er durch sein Wortschaffen Wege der Entwicklung für den Menschen eröffnet. Das Wort D-ich-tung spricht es deutlich aus. Es geht um das Ich, um einen Weg der Authentizität in Bezug auf das eigene dichterische Tun. Diesen Weg zeichnete einst schon Aristoteles in seiner Poetik vor. Aus geistesgegenwärtiger Präsenz im Gespräch unter Autoren diesen Weg erneut frei zu legen, dazu will dieser Blog ein Forum sein.
Samstag, 24. Oktober 2020
Der leere Raum

Freitag, 23. Oktober 2020
Morgensonne
Im hoch getürmten Wolkenchaos
tief innen ein Erzittern und Bersten.
Nichts ist mehr wie ehedem -
stürmische Gezeiten fordern ihren Tribut.
Hoch zu Ross die Reiter des Lichts,
mit offenem Visier der Erde zugewandt,
vernehmen sie das Signal
zu bändigen zügellose Kräfte.
Die Zeit da Iche ihre Zügel ergreifen ist gekommen,
um selbstlos durch die Vielfalt ihrer Seelenfarben
das Schwert des Lichts zu führen.
© baH, 23.10.2020
Für Jürgen … und die Vielen,
die den Ruf in sich vernehmen.

Das Weltmeer in Dir
Auf dem Weltmeer der Bewegung
bildest Du Dein Leben hinfort,
bestimmst mit jeder Deiner Bewegungen
Deinen Kurs, gibst Ziel und Orientierung Dir.
Unvermittelt aus Träumen geweckt
gischten Wellenkämme um Dich her,
versinken Wellentäler unter Deinen Füssen -
doch welch Wunder, Du wirst nicht verschlungen.
Du bist inmitten all dieses Aufbäumen
selbstlos geworden Herr der Kräfte in Dir,
bist Zügelführer aus der Mitte Deines Ich.
© baH, 23.10. 2020
Für Barbara … und die vielen Anderen,
die dieses Gedicht zu ihrer Zeit lesen werden.
