Samstag, 24. Oktober 2020

Der leere Raum

                Niemals ist leer der Raum,
                denn ohne Sprache
                gibt es ihn nicht, den Raum.

                Genauer besehen ist Sprache
                die Fassung jedweden Raums,
                schenkt sie ihm doch durch ihren Klang
                Beständigkeit und Wandlung zugleich.

                Mehr noch, Sprache ist auch Lichtträgerin
                und Lebensspenderin der Auferstehungskraft -
                an der Schwelle, wo
                in lichten Bewegungen sich gebiert das Ich.

                © baH, 23.10.2020

               
 

Freitag, 23. Oktober 2020

Morgensonne

                Im hoch getürmten Wolkenchaos
                tief innen ein Erzittern und Bersten.

                Nichts ist mehr wie ehedem -
                stürmische Gezeiten fordern ihren Tribut.

                Hoch zu Ross die Reiter des Lichts,
                mit offenem Visier der Erde zugewandt,
                vernehmen sie das Signal
                zu bändigen zügellose Kräfte.
               
                Die Zeit da Iche ihre Zügel ergreifen ist gekommen,
                um selbstlos durch die Vielfalt ihrer Seelenfarben
                das Schwert des Lichts zu führen.

                © baH, 23.10.2020
                Für Jürgen … und die Vielen,
                die den Ruf in sich vernehmen.
               
 

Das Weltmeer in Dir

                Auf dem Weltmeer der Bewegung
                bildest Du Dein Leben hinfort,
                bestimmst mit jeder Deiner Bewegungen
                Deinen Kurs, gibst Ziel und Orientierung Dir.

                Unvermittelt aus Träumen geweckt
                gischten Wellenkämme um Dich her,
                versinken Wellentäler unter Deinen Füssen -
                doch welch Wunder, Du wirst nicht verschlungen.

                Du bist inmitten all dieses Aufbäumen
                selbstlos geworden Herr der Kräfte in Dir,
                bist Zügelführer aus der Mitte Deines Ich.

                © baH, 23.10. 2020
                Für Barbara … und die vielen Anderen,
                die dieses Gedicht zu ihrer Zeit lesen werden.