Acht dynamisierte Klangbewegungen rund um das Gedicht
„Anstrengungslos“ von Barbara Hauser vom 5.12.2012,
dazumal eine Kommentar Antwort auf mein Gedicht „Soziale Alchemie“ vom 30.10.2012
Soziale Alchemie
Zurücktretend in die Stille -
lauschen dem Nachklang der Worte,
in mir und über mich hinaus,
das schafft
im höheren Sinne
an einer sozialen Ordnung,
die Nachhaltigkeit bewirkt;
öffnet Licht - Räume,
in denen Kräfte
für ein Zueinander-Finden
über alle Grenzen hinweg
sich ineinander verweben können -
still und leise,
ohne den Lärm grosser Auseinandersetzungen.
© baH, 30.10.2012
Anstrengungslos
Den Farben lauschen,
die im Klang der Stille wohnen.
Noch draußen weilte ich,
wollte ich mich
in sie hinein begeben.
Licht ist in mir.
Um mich.
Ich selber bin
ein Teil (teil-haftig) davon.
Wer Grenzen wahr-nimmt,
schafft sie erst.
Der Licht - Raum
hat sich noch nicht
aufgetan.
Wer redet über ihn,
der ist nicht still.
Es sei denn, er besingt ihn.
Stille umfließt dann jedes Wort.
Von Zeit umspielt erzeugt sich Leben.
Wer Wort und Stille trennt,
sich aus-ein-ander-setzt
stört NACH-HAL(L)tig
die Wirkung dieses Wechselspiels -
die "Alchemie des Seins",
begrenzt das Leben.
© Barbara Hauser, 05.11.2012
Grenzen I
„Wer Grenzen wahrnimmt“,
erlebend,
der wächst hin auf ein Bewusstsein,
das zur Ruhe in sich findend,
still -
über sich hinaus weisst,
der dynamisiert
den Keimprozess seiner Ichgeburt.
„Wer Grenzen wahrnimmt“,
der erwacht am anderen Menschen
für die Kraft
der eigenen Lichtquelle,
wächst am Widerstand
hinein in seine Wesensmitte,
wird Sonne
in Lebensfinsternissen.
„Wer Grenzen wahrnimmt“,
betritt inwärts
universal sich weitende Ebenen
stetiger Geburt,
begründet -
seine Lebensmeisterschaft.
© baH, 14.04.2013
Grenzen II
„Wer Grenzen wahrnimmt,
der schafft sie erst“
und wird
im gleichen Atemzug
tief in sich
zum Leugner eigener Ichgeburt,
denn -
Grenzen zu erfahren
erzeugt Respekt vor andren Lebensweisen,
lehrt Liebe
ohne Gegengabe.
© baH, 14.04.2013
Grenzen III
Je anders beleuchtet sich die Grenze,
siehst Du sie von innen her erlebend
oder aus jener Sicht,
die mühelos,
der Illusion verfallen,
Du -
anderen Menschen unterschiebst.
Es gibt nur einen Weg
das Gefängnis zu verlassen,
in das Du Dich
durch eigenes Tun
in Kerkerhaft genommen!
Steh auf,
durchschau den Wahn,
mit dem Dein Ego Dich umgarnt
mit Selbstgenuss
und schaler Sicherheit
von allen Seiten,
steh auf!
Entzünde,
durch die Kraft des Ich,
Deinen Willen, selbstlos.
© baH, 15.04.2013
Leben ist das Wort
„Wer Wort und Stille trennt“,
der hat nicht Anteil
an der Stille,
denn Leben
ist das Wort -
allein
in Stille.
Wer trennt die Stille
von dem Wort,
der legt es in die Gruft,
die heisst der Tod,
der löst die Kraft des Werdens,
bezeugt im Wort
vom Strom des Lebens,
verscharrt Verstehen
von Mensch zu Mensch
im Niemandsland.
Aphrodite
die Meisterin der Täuschung
stirbt,
durch eigenes Verdikt,
gefangen in der Täuschung.
© baH, 14,04,2013
Punkt
Der Licht - Raum
ist ein Ort des Verzichts,
der offen immer,
offen für all jene,
welche die Dunkelheit nicht fürchten
und in sich
den Tod besiegen.
Der Licht - Raum
ist ein Ort der Kraft
und
des Mutes
der Täuschung zu begegnen.
Der Licht - Raum -
Du betrittst ihn
durch das Tor der Stille,
das Quellgrund ist
dem Wort.
Der Zeiten - licht - Raum,
er befeuert die Kraft Deines Ich
und öffnet sich in ihm zum All.
© baH, 15.04.2013
Olymp
Was suchst Du den Olymp,
den Hort der Götter zu besteigen,
welch Geistesgut
im Farbenspiel gehütet,
sucht Deine Seele zu besitzen?
Was ist Dein tiefes,
aller tiefstes Sinnen
wonach Du Ausschau hältst
ohne Unterlass und Ende,
was hast Du nicht,
von dem Du meinst
Du könntest finden es
in weiter Ferne?
Der Weltengrund,
er hat in Gänze
sich hingegeben Deinem Willen,
ist eingezogen
in die tiefen Deines Ich.
An Dir ist es dem Traume zu entrinnen
und aus den Tiefen Deines Ich
den Werde - Willen zu befreien,
die Kraft des Ich aufrecht zu bezeugen.
© baH, 16.04.2013
Schatzsuche?
Der Gesang des Ich,
er ist die Sprache
der neuen Zeit
und nicht das Sehnen,
nicht das Vermeinen,
so muss es sein, nicht anders
die Sicht auf Geisteslande.
Wo Du an Grenzen im Verstehen
andrer Lebensweisen stösst,
still wirst ohne wenn und aber,
dort überbringen
in die Stille Deiner Sinneshäfen
Dir Silbersichel - Schiffe
Klang - und Farbenbotschaft
einer anderen Welt aus freien Stücken.
Nicht suchen kannst Du diese Schätze,
sie landen an
in der Stille Deiner Ehrfurcht,
so Du das Anderssein
der Menschen Brüder/Schwestern
bejahst mit offenem Herzen,
mit Deiner ganzen Kraft, gegenwärtig im Ich.
© baH, 16.04.2013
Nachhaltig
Wisse,
alle Dunkelheiten dieser Welt,
die Dir begegnen,
Du triffst auf sie,
weil sie in einer Resonanz
zu gleichen Dunkelheiten
schwingen
tief in Dir.
Da nun der Weltengrund
in seiner ganzen Fülle wohnt in Dir,
gibt es nichts auf dieser Welt,
was immer auch auf ihr geschieht,
das nicht auch Du tun könntest.
Wo Du daher in Dir verwandelst,
was die Welt verdunkelt,
flutest Du
mit Blühkraft
eines neuen Werdens sie,
erwächst die Alchemie des Seins
in Nachhaltigkeit
durch die Kraft Deines Ich -
gürtet heilende Stille Ich und Welt .
© baH, 16.04.2013
Seiner Berufung wird ein literarisch arbeitender Mensch dann gerecht, wenn er durch sein Wortschaffen Wege der Entwicklung für den Menschen eröffnet. Das Wort D-ich-tung spricht es deutlich aus. Es geht um das Ich, um einen Weg der Authentizität in Bezug auf das eigene dichterische Tun. Diesen Weg zeichnete einst schon Aristoteles in seiner Poetik vor. Aus geistesgegenwärtiger Präsenz im Gespräch unter Autoren diesen Weg erneut frei zu legen, dazu will dieser Blog ein Forum sein.
Dienstag, 16. April 2013
Klang - Spiele
Die immer neue Herausforderung: Im Gespräch mit dem Du sich finden im Ich. Dichtung, ein Weg der Verdichtung auf das Ich hin, Erwachen zu sich selbst in Ich-Verantwortung. Das Du wird dem innerlich wachen Beobachter auf diese Weise zu einer Quelle eigener Entwicklung und darüber hinaus auch eine mögliche Quelle literarischer Inspiration.
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Zum Gedicht Grenzen I:
AntwortenLöschenGrenzenlos
Schau einmal freundlich lächelnd
in die Augen einer Schwester, eines Bruders,
dunkelhäutig und aus einem fernen Land -
aus einer andern Welt.
Da! Es geschieht. Ihr lächelt.
Zwei Menschen wachen auf in ihrer Wesensmitte,
weil sie gesprungen sind in eine Herzensfinsternis,
die unbewusstes Leben erst erschuf.
Licht fließt, überschreitet Grenzen.
Ein Funke erst, entwickelt sich in eine Sonne
und erfüllt den Raum.
© bmh, 19.04.2013
Zum Gedicht: Nachhaltig
AntwortenLöschenLauffeuer
Stimme nicht ein
in den Chor der Dunkelheiten,
die in Sekunden branden um die Welt.
Ein kleiner Same ist das Stille-Sein,
ist Tun der andren Art,
breitet sich aus, beginnt zu blühen.
Wie goldner Löwenzahn,
mit tausend Sonnenärmchen,
dringt es durch Spalten, Ritzen,
überwindet Grenzen
sprengt den harten Boden
und die Gefängnismauern
des noch Unbewussten.
Stille brandet um die Welt,
beginnt zu blühn -
Du weißt nicht wo.
©bmh, 23.04.2013
Herzliche Grüße
Barbara
Lieber Bernhard,
AntwortenLöschenvermittelnd - eine Reflexion zu Grenzen III
http://in-diesem-augenblick.blogspot.com/2013/05/vermittelnd.html.
Ich grüße Dich herzlich
Barbara
vermittelnd - eine Reflexion zu Grenzen III ist hier zu lesen:
AntwortenLöschenhttp://spieldergezeiten.wordpress.com/2013/05/06/vermittelndgrenzen-lll/
Ich musste meinen Blog bei blogspot löschen, weil er von Viren befallen ist.
Um eine Verbreitung zu vermeiden bin ich zu wordpress umgezogen.
Die Gedichte unter: Gespräche unter Autoren im Zusammenhang noch einmal heraus zu bringen, finde ich sehr schön.
Liebe Grüße
Barbara
Lieber Bernhard,
AntwortenLöschenbe-leben-d ist eine Reflexion zu Deinem Gedicht Punkt
http://spieldergezeiten.wordpress.com/2013/05/10/be-leben-dpunk…-unter-autoren/
vorallem das Wort "Ort des Verzichts" hat es mir angetan.
Verzichten - auf ... wissend, dass es Freiraum schafft für Neues, Belebendes.
herzliche Grüße
Barbara