Mittwoch, 18. Juni 2014

Wortlos

                    Wortlos schwingt die Kraft
                    über die Äste des Lebens -
                    auf- und abwärts,
                    die Kreuz und die Quere,
                    immer während.

                    Du bewegst Dich mit dieser Kraft,
                    die unbemerkt von Dir
                    durch Dich schafft,
                    denn Du schläfst!
       
                    Du schläfst,
                    solange Du nicht Unmittelbarkeit
                    innerhalb Deiner ureigenen Schaffenskraft
                    aufrufen und halten kannst.

                    baH, 18.06.2014

                   

2 Kommentare:

  1. unmittelbar

    dieses Zulassen ohne murren
    dieses Loslassen
    das dem Schlaf nur ähnelt -
    ein anderer Schlaf -
    das Ziel vor Augen

    wach

    williges Blatt
    tanzend im Wind der Veränderung

    denn

    bewegt in Bewegung

    immer

    Teil des Lebens -
    Teil dieses spannenden
    Abenteuers


    © bmh, 19.06.2014

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  2. Du kennst mich ja, mitunter segle ich hart mit dem Wind der Worte, die tönend sich mir annähern.
    Ich wage es also in die Aussagen Deiner Kommentarantwort gegen den Wind segelnd ein wenig hinein zu kreuzen. Du sagst:
    ...“dieses Zulassen ohne murren
    dieses Loslassen
    das dem Schlaf nur ähnelt -
    ein anderer Schlaf -
    das Ziel vor Augen“...
    Auf welcher Spiegelungsebene bewegst Du Dich da, denn Du bewegst Dich ja im Spiegel meiner Worte.
    Ohne zu murren Zulassen, dieses Loslassen ... was hat das, wenn Du auf Deine Worte noch einmal hinschauen magst, mit einem Zustand zu tun, der dem Schlaf nur ähnelt. Mischen sich da in Dir nicht verschiedene Ebenen?
    Ohne zu murren, unter Verzicht eigenen Vermeinens auf eine Aussage hin etwas zulassen, dieses führt, wie ich es sehe zunächst in eine erhöhte Tagespräsenz hinein.
    Wenn Du mit einem Zustand, der dem Schlaf ähnelt auf eine mögliche Wachheit innerhalb Deines Schlaflebens verweisen wolltest, so ist das ein Zustand, der fein säuberlich von der Tagespräsenz zu trennen ist. Eine Vermengung dieser beiden Zustände kann nämlich durchaus in eine unerkannte Fremdbestimmungsfalle hinein führen. Weil Aristoteles diese Gefahr aus dem Niedergang der alten Mysterien herauf ziehen sah, deshalb hat er so eindrücklich versucht ein klares begriffliches Denken heraus zu arbeiten. Der Mensch sollte durch ein so geartetes Denken die Freiheit der Selbstbestimmung innerhalb der Prozesse, die in seinem Bewusstsein in Erscheinung treten entwickeln können.
    Das Vermeinen unter nicht wenigen Menschen innerhalb eines wachähnlichen Zustandes im Schlaf einen zeitgemässen Entwicklungszustand einzunehmen ist weit verbreitet. Aristoteles sah das anders. Er war einer der Wenigen zu seiner Zeit, der die Gefahren der Illusion, die mit diesem Schlaf ähnlichen Zustand einher gehen können erkannte und wenn Du Dich innerhalb der esoterischen Szene unserer Zeit nur ein wenig nüchtern umschaust, dann stösst Du auf nicht wenige Erscheinungsweisen unter den Menschen, die Aristoteles heute mehr denn je recht geben.
    Ohne ein klares und aktiv geführtes begriffliches Denken kannst Du unversehens zum „willigen Blatt, tanzend im Wind der Veränderungen“ werden. Du durchschaust die Kräfte, die Dich leiten nicht, wähnst Dich frei und bist es nicht.
    Das Hinschauen auf derartige Zustände ohne Murren und innere Abwehr bedeutet eine innere Schmerzzone zu durchwandern, die viele allzu gerne zu umgehen suchen.
    Ein im aristotelischen Sinne zeitgemässes Bewusstsein ist aber nur zu erringen, wenn beide Zustände, die Tagespräsenz und die schlafähnliche Wachheit zunächst fein säuberlich von einander getrennt begrifflich durchdrungen werden. Geschieht das, dann können diese beiden Erscheinungsweisen in einer dritten Stufe dann langsam sich durchdringen und ... weiter von einem begrifflichen Denken geleitet eine Wachheit hervorbringen, die weit über das hinaus reicht, worauf Du unter Verweis auf eine schlafähnliche Wachheit hindeutest.
    LG.

    Bernhard

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