Montag, 12. März 2018

Der Wanderfalke

                In der Spitze einer vom Sturm
                schräg gestellten Tanne sitzt er -
                seit Stunden,
                bewegungslos in Ruhe,
                so, dass der Blick
                immer wieder  an den Grenzen
                eigener Ermüdung kurz entlang taumelt.

                Seine Ausdauer grenzenlos,
                fordert er heraus -
                Übergänge in die Leichte zu finden,
                den Bann der Schwere zu durchbrechen
                und in seine greifende Präsenz einzuschwingen.

                Fliessende Bewegung ohne Ende.

                © baH, 12.03.2018
     https://ich-quelle.blogspot.ch/2018/03/naturbeobachtung-u-n-  d-seelische.html#comment-form

                          vom gnädigen Tod

                Noch streift der Falke über das Feld,
                lässt sich nieder auf Pappeln
                und Dächern verlassener Gehöfte.

                Still hält er Ausschau.
            
                Mit geübter Kraft schenkt er
                der kleinen Maus still und
                fast schmerzlos einen gnädigen Tod,
                erspart seiner Beute
                das qualvolle Leiden und Sterben –
                als eine Folge überdüngter Felder.
            
                Ohne Rücksicht
                auf die eigene Befindlichkeit
                erfüllt er seine Aufgabe
                bis zum letzten Atemzug,
                bevor Menschen gemachter
                Widersinn auch seine
                Aufgabe lähmt.
            
                Angst kennt er nicht.

                @ bmh, 15.03.2018
                 Ein Antwortgedicht auf "Wanderfalke" von Barbara Hauser
                 https://schwerelos2013.wordpress.com/2018/03/24/vom-gnaedigen-tod/

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Ich freue mich über jeden Kommentar, der sachlich und wertschätzend geschrieben unter Deinem tatsächlichen Namen hier eingestellt wird und werde diese Kommentare baldmöglichst freischalten. baH.