„Die Auferstehungen
deiner unsichtbaren Frühlinge
sind in Tränen gebadet.
Der Himmel übt an dir
Zerbrechen.
Du bist in der Gnade.“
Aus dem Gedicht „Zwischen“ von Nelly Sachs
Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1977,
16. Auflage 2017, Seite 77
Müde
Tapfer gehst Du Deine Wege,
Tränen im Gepäck
viele.
Nicht geweint
treiben sie Dich
die letzte Anhöhe hinauf.
Hinauf …
denn zurückzuweichen
gehört nicht zu Deinem inneren Wortschatz.
Und doch
ist Loslassen das Gebot der Stunde,
ist schlafen das, was Dich in die Gnade finden lässt.
© baH, 16.10.2018
für Anne
Seiner Berufung wird ein literarisch arbeitender Mensch dann gerecht, wenn er durch sein Wortschaffen Wege der Entwicklung für den Menschen eröffnet. Das Wort D-ich-tung spricht es deutlich aus. Es geht um das Ich, um einen Weg der Authentizität in Bezug auf das eigene dichterische Tun. Diesen Weg zeichnete einst schon Aristoteles in seiner Poetik vor. Aus geistesgegenwärtiger Präsenz im Gespräch unter Autoren diesen Weg erneut frei zu legen, dazu will dieser Blog ein Forum sein.
Dienstag, 16. Oktober 2018
Müde
Die immer neue Herausforderung: Im Gespräch mit dem Du sich finden im Ich. Dichtung, ein Weg der Verdichtung auf das Ich hin, Erwachen zu sich selbst in Ich-Verantwortung. Das Du wird dem innerlich wachen Beobachter auf diese Weise zu einer Quelle eigener Entwicklung und darüber hinaus auch eine mögliche Quelle literarischer Inspiration.
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