Donnerstag, 22. November 2012

Erhobener Zeigefinger


                    Leise erhebt er sich
                    mit der erhobenen Hand,
                    so leise,
                    dass ...
                    niemand es zu merken scheint.


                    Überall dort,
                    wo ein schlafend Ich
                    dem Du die Augenhöhe verweigert -
                 
                    seine Würde missachtet,
                    da wird dieser Finger
                    zum Wasserträger von Mächten
                    gegen die Freiheit im Ich.


                    Da wendest Du
                    Deinen inneren Blick ab von dem,
                    was allein aus Deiner Herzensmitte -
               
                    entsteht,
                    Du entblösst Dich Deiner Verantwortung
                    zur Selbstermächtigung,
                    die nur Du
                    aus dem Quellgrund Deines Ich
                    erwirken kannst.
                    Nur  D U  ...

                    © Bernhard Albrecht, 22.11.2012

2 Kommentare:

  1. Du zeigst mit Fingern nicht auf andere
    die anscheinend noch schlafen.

    Wenn sie uns Spiegel sind,
    schaun wir uns selber ins Gesicht.

    Missachtung seiner selbst
    im Anderen ist Perversion -

    auf gleicher Augenhöhe
    ist das nicht.

    Sich damit immer wieder
    selbst entmachtend,
    zeigt sich der Weg
    nur schwer zum
    Urgrund meines Ichs.

    Barbara Hauser, 23.11.2012

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    1. Die Möglichkeit sehend, dass diese Gedichtüberschrift gehörig missverstanden werden könnte, habe ich sie dennoch gewählt - aus einer gründlichen inneren Überschau über das "in Worte Gefasste."
      Du magst, wenn Du willst, Dich weiter mit dem Gesagten beschäftigen. Den Weg zu einem noch ganz anderen Verständnis des Textes kann ich Dir nicht weisen. Es ist Dein Weg oder Du lässt es.
      Das scheinbar Ausgesagte und von Dir Benannte entspricht jedenfalls nicht dem tatsächlichen Aufleuchten des verborgen/offenbaren Schriftzuges.
      Ich zeige nicht auf "wen auch immer," ich schaue an und ...
      Für die Möglichkeit ein so Angeschautes wenigstens in eine andeutende Sprache zu bringen, musst Du gelegendlich ein ziemliches Wagnis auf Dich nehmen. In diesen Bereich der Wagnisse mich hinein zu begeben ist Teil meines Weges.
      Ich schreibe nicht, um zu gefallen. Ich hoffe allerdings darauf, dass Leser dieses und in Zukunft möglicherweise noch anderer Texte sich nicht im Vordergründigen selber den Weg abschneiden, der möglich ist zu noch ganz anderen Tiefen.

      Bernhard Albrecht

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