Seiner Berufung wird ein literarisch arbeitender Mensch dann gerecht, wenn er durch sein Wortschaffen Wege der Entwicklung für den Menschen eröffnet. Das Wort D-ich-tung spricht es deutlich aus. Es geht um das Ich, um einen Weg der Authentizität in Bezug auf das eigene dichterische Tun. Diesen Weg zeichnete einst schon Aristoteles in seiner Poetik vor. Aus geistesgegenwärtiger Präsenz im Gespräch unter Autoren diesen Weg erneut frei zu legen, dazu will dieser Blog ein Forum sein.
Mittwoch, 16. April 2014
Janusköpfig
Wer schaut wirklich hin
auf das Du -
zu dem er spricht
in eben diesem Augenblick,
wer ist nicht mit sich beschäftigt,
scheinbar
in die Augen schauend
dem Du?!
Wer sieht oder vernimmt,
was aus Tiefen ihn
zu innerer Kehrtwende aufruft,
Metanoia zu üben?
Mit Dir beschäftigt
und doch blind für Dich,
sinnst Du dem Du zu tun an,
was allein Dir aufgegeben
in Dir zu verwandeln.
Blind sichtig
übersiehst Du janusköpfig
im Spiegel des Du den Quellgrund,
aus dem wie ein Phönix das Ich auferstehen will
in fortlaufend sich vollendender Werde-Gestalt.
© baH, 15.04.2014
Die immer neue Herausforderung: Im Gespräch mit dem Du sich finden im Ich. Dichtung, ein Weg der Verdichtung auf das Ich hin, Erwachen zu sich selbst in Ich-Verantwortung. Das Du wird dem innerlich wachen Beobachter auf diese Weise zu einer Quelle eigener Entwicklung und darüber hinaus auch eine mögliche Quelle literarischer Inspiration.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Ich freue mich über jeden Kommentar, der sachlich und wertschätzend geschrieben unter Deinem tatsächlichen Namen hier eingestellt wird und werde diese Kommentare baldmöglichst freischalten. baH.