Samstag, 10. September 2016

Zorn

                    Ein eher seltenes Ereignis
                    braut sich über dem See zusammen -
                    zwei Gewitterfronten treffen einander,
                    bekriegen sich
                    im Minutentakt ihren Donnersalven.

                    Mit einem dieser Donner
                    finde ich mich innerlich wieder am Donbas:
                    Raketenfeuer hin und herüber,
                    Tote und Verwundete,
                    psychisch tief verletzte Menschen
                    in einem Stellvertreterkrieg,
                    der nicht zu gewinnen ist.

                    Zwei scheinbar
                    weit auseinander liegende Weltgebiete,
                    ein Donnern und Grollen,
                    Lichtblitze hier wie dort.

                    Wie lange wollen Menschen weiter
                    das Krähen des Hahnes im Morgengrauen
                    überhören, den Verrat an der Menschlichen Mitte?
                   
                    Wann stehen sie in sich auf und geben
                    dem Fluss des Geschehens eine kleine Wendung -
                    aus Vertrauen in die eigene Kraft?

                    © baH,10.09.2016
                       

1 Kommentar:

  1. Damit die Kinder dieser Welt sich erheben können, müssen wir sie erst einmal in den Arm nehmen und ihren Zorn und ihre Verletzungen heilen.


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