Schneeflocken I
Auf den Flügeln des Sturms
reisen sie über Berg und Tal,
tanzen, sanft schwingend herunter,
setzen sich nieder und -
lassen spüren die Kraft der Stille.
Kraft der Stille
im Auf und Ab meiner Stricknadeln,
nachsinnend den Lebensfäden,
mit und aus denen sich webte
das Geschick meiner Tage.
Tage der Trauer und der Einsamkeit,
Tage des Verstehen und Loslassen -
gehüllt in den leisen Atem
der Liebe zum Leben.
© baH, 05.01.2017
für Margrit
Schneeflocken II
Im Kältehauch des Sturmschattens
schauen sie Dich an
von Baumästen und Dachgiebeln -
blitzend blinkende Kristalle,
Lichtkörper voller Leben.
Leben geborgen in Stille.
Stille, die von Innen Dich anschaut,
ein tieferes Atmen hervorruft
und den Blick auf Neulande öffnet.
Stille, in der vibriert Kraft, hintergründig -
befreiende Taten im Aufschwung
Deines Neubeginnen.
Stille, die löst den Vorstundenbann in Dir.
© baH, 05.01.2017
Seiner Berufung wird ein literarisch arbeitender Mensch dann gerecht, wenn er durch sein Wortschaffen Wege der Entwicklung für den Menschen eröffnet. Das Wort D-ich-tung spricht es deutlich aus. Es geht um das Ich, um einen Weg der Authentizität in Bezug auf das eigene dichterische Tun. Diesen Weg zeichnete einst schon Aristoteles in seiner Poetik vor. Aus geistesgegenwärtiger Präsenz im Gespräch unter Autoren diesen Weg erneut frei zu legen, dazu will dieser Blog ein Forum sein.
Donnerstag, 5. Januar 2017
Schneeflocken
Die immer neue Herausforderung: Im Gespräch mit dem Du sich finden im Ich. Dichtung, ein Weg der Verdichtung auf das Ich hin, Erwachen zu sich selbst in Ich-Verantwortung. Das Du wird dem innerlich wachen Beobachter auf diese Weise zu einer Quelle eigener Entwicklung und darüber hinaus auch eine mögliche Quelle literarischer Inspiration.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Ich freue mich über jeden Kommentar, der sachlich und wertschätzend geschrieben unter Deinem tatsächlichen Namen hier eingestellt wird und werde diese Kommentare baldmöglichst freischalten. baH.