" … bis endlich dein Herz
die schreckliche Angelwunde
in ihre Heilung gerissen wurde
Himmel und Erde
als Asche sich küssten in deinem Blick - …"
aus Gedichte von Nelly Sachs
Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1977,
16. Auflage 2017, Seite 99
Unbegreiflich
Wie nur konnte es geschehen -
dieses Nicht - Begreifen,
das mich so lange umfing.
Was hielt die inneren Augen,
jetzt da Veraschung Ereignis
so lange umflort?
Frei von Anhaftung
und angekommen bei mir,
atme ich die Kraft
der inneren Sonne,
während der Vogel Phönix
seine Flügel spannt
zum Flug - mit mir.
© baH, 29.09.2018
Asche
Nichts ist mehr
wie es ursprünglich erschien.
Alles drehte sich
und ruckartig verkehrt
sehe ich an Stelle von Dir
flimmernd durch meine Augen
mich.
Die Angelwunde
sie blutet nicht mehr,
denn im Angesicht
veraschter Anhaftungen
stehe ich eingemittet
still in mir.
© baH,29.09.2018
Nachfolgend eine Resonanz
auf "Asche" von Barbara Hauser:
Leise trittst Du neben mich.
Zeigst auf den geklärten Raum.
Wir stehen inmitten.
Erinnerungen aus vergangenen Zeiten,
und so manche Vorbehalte
fliegen mit dem Wind davon.
Befreit.
© Barbara Hauser, 05.10.2018
https://gefaehrtenblog.wordpress.com/
2018/10/05/ohne-du-kein-mensch-sein
Seiner Berufung wird ein literarisch arbeitender Mensch dann gerecht, wenn er durch sein Wortschaffen Wege der Entwicklung für den Menschen eröffnet. Das Wort D-ich-tung spricht es deutlich aus. Es geht um das Ich, um einen Weg der Authentizität in Bezug auf das eigene dichterische Tun. Diesen Weg zeichnete einst schon Aristoteles in seiner Poetik vor. Aus geistesgegenwärtiger Präsenz im Gespräch unter Autoren diesen Weg erneut frei zu legen, dazu will dieser Blog ein Forum sein.
Samstag, 29. September 2018
"ACH DASS MAN so wenig begreift"
Die immer neue Herausforderung: Im Gespräch mit dem Du sich finden im Ich. Dichtung, ein Weg der Verdichtung auf das Ich hin, Erwachen zu sich selbst in Ich-Verantwortung. Das Du wird dem innerlich wachen Beobachter auf diese Weise zu einer Quelle eigener Entwicklung und darüber hinaus auch eine mögliche Quelle literarischer Inspiration.
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