„H I E R U N D D A ist die Laterne der Barmherzigkeit
zu den Fischen zu stellen …
Oder dahin,
wo Liebende sich wehe tun,
Liebende,
die doch immer nahe am Sterben sind.“
Aus dem Gedicht „HIER UND DA“ von Nelly Sachs
Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1977,
16. Auflage 2017, Seite 58
Die Sprache der Barmherzigkeit
Von Unwissenheit umweht ist
die Sprache der Barmherzigkeit -
jene lichte Seite von ihr, die weh tut,
weil sie Entwicklung herausfordert
ohne wenn und aber.
Grausam erscheint sie dem Erleben nicht selten,
denn zu wissen was Sache ist
wird unversehens allzu gerne angenommen.
Unbeachtet bleibt hingegen das mehr Hintergründige,
das was die Weberinnen des Schicksals still überschauen
und von dort her zielstrebig auf den Weg bringen.
Barmherzige Liebe zu verorten, wo Dir Weh geschieht,
das will gelernt sein.
© baH, 31.10.2018
Seiner Berufung wird ein literarisch arbeitender Mensch dann gerecht, wenn er durch sein Wortschaffen Wege der Entwicklung für den Menschen eröffnet. Das Wort D-ich-tung spricht es deutlich aus. Es geht um das Ich, um einen Weg der Authentizität in Bezug auf das eigene dichterische Tun. Diesen Weg zeichnete einst schon Aristoteles in seiner Poetik vor. Aus geistesgegenwärtiger Präsenz im Gespräch unter Autoren diesen Weg erneut frei zu legen, dazu will dieser Blog ein Forum sein.
Mittwoch, 31. Oktober 2018
Die Sprache der Barmherzigkeit
Die immer neue Herausforderung: Im Gespräch mit dem Du sich finden im Ich. Dichtung, ein Weg der Verdichtung auf das Ich hin, Erwachen zu sich selbst in Ich-Verantwortung. Das Du wird dem innerlich wachen Beobachter auf diese Weise zu einer Quelle eigener Entwicklung und darüber hinaus auch eine mögliche Quelle literarischer Inspiration.
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