ver-Werfen versus teiLen I
Archaisch der Steinwurf gegen Nahestehende
noch ehe ihr Anklopfen wirklich vernommen -
archaisch der unerkannte Umgang
mit uralten Ritualen, die den Ausschluss
des Ander-Sein „schreiend“ fordern,
den Sündenbock dingfest machen,
nur weil -
MiR der Mut fehlt mich mir selber zu stellen.
Archaisch auch heute noch
das Social Media Verhalten, wo im Zweifel
das Fremde schwerer ins Gewicht fällt
als die Hand Geste, die sich brüderlich
dem AnderSein zuwendet.
ver-Werfen versus teiLen II
Archaisch der Widersinn,
dass ein Fremder mir Nahe steht,
denn was sollten wir schon miteinander teilen -
im unabweislichen einander FremdSein?
Ich bin h i e r und Du kommst von dort.
Wie aber, wenn ich mir selber fremd geworden,
ich verfangen im TeerVerklebten Vermeinen
den inneren Kontakt zu MiR
verloren?
Wie, wenn das FremdNahe
als rettende Geste am Abgrund sich auswies -
ich unfähig mein Sein im J e t z t zu fassen,
das innere Wort in seiner Stille zu erlauschen?
Da-capo al fine
Nach Internierungen des Vermeinens
im Crescendo Takt,
Mauerbau aus hartnäckigen Urteilen ohne Ende -
nach Umlenken, Verdrehen und Verschaukeln
vielen guten Willens
die Sturzgeburt …
von allen guten Geistern verlassen
nackt
im Nirgendwo.
Bis aus der Stille
eine Stimme
mich aufstehen heisst,
in die Kraft meiner Auferstehung.
© baH, 17.03.2019
Dem Fremden gewidmet, der vom Grund her weis,
dass er der Ansgesprochene ist.
Seiner Berufung wird ein literarisch arbeitender Mensch dann gerecht, wenn er durch sein Wortschaffen Wege der Entwicklung für den Menschen eröffnet. Das Wort D-ich-tung spricht es deutlich aus. Es geht um das Ich, um einen Weg der Authentizität in Bezug auf das eigene dichterische Tun. Diesen Weg zeichnete einst schon Aristoteles in seiner Poetik vor. Aus geistesgegenwärtiger Präsenz im Gespräch unter Autoren diesen Weg erneut frei zu legen, dazu will dieser Blog ein Forum sein.
Sonntag, 17. März 2019
Da-capo al fine
Die immer neue Herausforderung: Im Gespräch mit dem Du sich finden im Ich. Dichtung, ein Weg der Verdichtung auf das Ich hin, Erwachen zu sich selbst in Ich-Verantwortung. Das Du wird dem innerlich wachen Beobachter auf diese Weise zu einer Quelle eigener Entwicklung und darüber hinaus auch eine mögliche Quelle literarischer Inspiration.
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