Verwässert
Aufbereitet,
zugeschnitten
für die Menge,
stauen Worte sich
an Tores Enge.
In fremden Mündern,
kaum begriffen sterben,
zerbrechen sie in
tausend Spiegelscherben.
© bmh 2011/
2. Version 6. August 2019
https://schwerelos2013.wordpress.com/2019/08/06/verwaessert/
Zu Barbara Hausers obigen Gedicht nachfolgend
zwei etwas andere Blickweisen auf das Thema hin.
Im sinnenden Nachgang I
Zu Hauff parlieren "zugeschnittene“ Worte
durch enge Gassen eigenen Vermeinens.
In sich erblindet stürmen sie gefallsüchtig
die Marktplätze sozialer Tauschbörsen,
haken stolz gackernd aneinander,
um im Kampf auf die besten Stangenplätze
sich das Leben aus den Augen zu picken.
Zum(r) König(in) wird hier gekürt,
wer im allseitig verborgenen Schein
grösster Ver-Achtung und innerer Verdrängung
die Spitze des Misthaufens einzunehmen weis.
Das „Tor“ hingegen öffnet sich nur dem,
der die Spiegelscherben eigener Ego-Furcht nicht scheut.
© baH, 11.04.2020
Im sinnenden Nachgang II
Was schaust Du auf die Menge,
die Dich zu umgaukeln scheint,
warum wägst Du die Worte anderer
ohne den trügerischen Schein
zu bemerken,
mit dem Du deren Wahr-Sinn
vor Dir selbst verbirgst?
"Ich" spricht es in Dir -
Öffne den Weg zum Wort-Sinn,
dessen Glockentöne
summend an Deiner Haustüre
wie vorüber ziehen.
Lege ab den Mantel der Selbstbefangenheit.
© baH.11.04.2020
Seiner Berufung wird ein literarisch arbeitender Mensch dann gerecht, wenn er durch sein Wortschaffen Wege der Entwicklung für den Menschen eröffnet. Das Wort D-ich-tung spricht es deutlich aus. Es geht um das Ich, um einen Weg der Authentizität in Bezug auf das eigene dichterische Tun. Diesen Weg zeichnete einst schon Aristoteles in seiner Poetik vor. Aus geistesgegenwärtiger Präsenz im Gespräch unter Autoren diesen Weg erneut frei zu legen, dazu will dieser Blog ein Forum sein.
Samstag, 11. April 2020
Allenthalben ...
Die immer neue Herausforderung: Im Gespräch mit dem Du sich finden im Ich. Dichtung, ein Weg der Verdichtung auf das Ich hin, Erwachen zu sich selbst in Ich-Verantwortung. Das Du wird dem innerlich wachen Beobachter auf diese Weise zu einer Quelle eigener Entwicklung und darüber hinaus auch eine mögliche Quelle literarischer Inspiration.
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