Schau und lausche
wie der Möwe Ruf
in waghalsigem Flug
die Schallmauer
von Raum und Zeit durchbricht.
Erlebe sie im Flug,
wie sie sich erdhafter Schwere
entwindend
ihren Schrei hinaus sendet
zu den Kameraden in der Ferne.
Vernimm, wie aus dem Nichts
entfesseltes Gekreisch
über den eben noch ruhigen Strand
herfällt und ausgestreute Brotkrumen
allein für sich reklamiert.
Sieh, wie von jetzt auf gleich
Gier den Platz beherrscht
und jede andere Teilhabe
an dem Futtersegen unterbindet.
…….
Schau auf Dich, wie Du Schild bewehrt
leise Deine Vorurteile zum wievielten Male
einrammst und … ungeprüft verteidigst.
© baH, 10.11.2020
Seiner Berufung wird ein literarisch arbeitender Mensch dann gerecht, wenn er durch sein Wortschaffen Wege der Entwicklung für den Menschen eröffnet. Das Wort D-ich-tung spricht es deutlich aus. Es geht um das Ich, um einen Weg der Authentizität in Bezug auf das eigene dichterische Tun. Diesen Weg zeichnete einst schon Aristoteles in seiner Poetik vor. Aus geistesgegenwärtiger Präsenz im Gespräch unter Autoren diesen Weg erneut frei zu legen, dazu will dieser Blog ein Forum sein.
Mittwoch, 11. November 2020
Die Möwe
Die immer neue Herausforderung: Im Gespräch mit dem Du sich finden im Ich. Dichtung, ein Weg der Verdichtung auf das Ich hin, Erwachen zu sich selbst in Ich-Verantwortung. Das Du wird dem innerlich wachen Beobachter auf diese Weise zu einer Quelle eigener Entwicklung und darüber hinaus auch eine mögliche Quelle literarischer Inspiration.
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