Wer die Verzweiflung nicht kennt,
die Erfahrung der Verlorenheit,
das Toben innerer Sturmfluten
nicht verspürt hat;
wem die sichere Landnahme
sich nicht entzog,
wenn die Ankerketten sich schon abrollten,
der weiss nicht, von was er spricht,
wenn er „Ich“ sagt!
Ich -
Du Hort der grossen Stille,
Du Quellpunkt
unendlicher schöpferischer Kraft -
Du trittst in Deine Wirklichkeit ein,
wenn Du
im Fürchten
die Furchtlosigkeit gelernt hast.
Ich -
Du Wagenlenker
auf den Wegen
in die Mitte Deines Wirklichkeitsgewinns.
© Bernhard Albrecht, 30.12.2012
Seiner Berufung wird ein literarisch arbeitender Mensch dann gerecht, wenn er durch sein Wortschaffen Wege der Entwicklung für den Menschen eröffnet. Das Wort D-ich-tung spricht es deutlich aus. Es geht um das Ich, um einen Weg der Authentizität in Bezug auf das eigene dichterische Tun. Diesen Weg zeichnete einst schon Aristoteles in seiner Poetik vor. Aus geistesgegenwärtiger Präsenz im Gespräch unter Autoren diesen Weg erneut frei zu legen, dazu will dieser Blog ein Forum sein.
Sonntag, 30. Dezember 2012
Einmitten
Die immer neue Herausforderung: Im Gespräch mit dem Du sich finden im Ich. Dichtung, ein Weg der Verdichtung auf das Ich hin, Erwachen zu sich selbst in Ich-Verantwortung. Das Du wird dem innerlich wachen Beobachter auf diese Weise zu einer Quelle eigener Entwicklung und darüber hinaus auch eine mögliche Quelle literarischer Inspiration.
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ein gutes und inspirierendes neues jahr für dich, lieber bernhard und viel kraft auf deinem wege zur befreiung...!
AntwortenLöschenrenée
Liebe Renée
AntwortenLöschenIn den Obertönen meiner Gedichte schwingt eine Melodie, die weit über das Bild seines Urhebers hinaus reicht, das in Dir beim Lesen, in jedwedem Leser vielleicht auf eine andere Weise momenthaft entstehen mag, um dann sogleich wieder zu verblassen, ehe es so ganz ins Bewusstsein rückt. Aus der Unmittelbarkeit heraus zu schreiben, wie ich das tue, ist für mich wie den Leser "meiner" Gedicht eine Herausforderung, denn so ganz gehören diese "meine" Gedichte eigentlich nicht mir. Sphärenklänge, Sternen Botschaften schwingen durch sie hindurch ...
Auch ich will Dir zum neuen Jahr von Herzen wünschen, dass Du still und leise findest, wonach Du suchst!
Bernhard Albrecht
Lieber Bernhard, voller Freude habe ich einen Weg gefunden - meine vielen Gedichte zusammenzufügen und unsere Gedichte ebenfalls neu zu archivieren. So wird es ein leichtes sein in diesem zeitlosen Fundus nachzublättern und sich neu inspirieren zu lassen.
AntwortenLöschenUnsere gemeinsamen Gedichte archiviere ich nun unter "schwerelos". Es wird einige Zeit dauern, bis alles fertig sein wird. Dabei werden auch Deine Gedichte von 2010 und 2011 wieder eingestellt, die Du nicht gespeichert hattest.
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Mein Weihnachten war milde ausgedrückt "turbulent", hat aber in der gemeinsamen Annahme familiärer Schwierigkeiten einen Freiraum für alle geschaffen, der sich willig mit Neuem Gedankengut füllt - ein Segen für alle.
Unsere gemeinsame Annäherungen der letzten sechs Jahre an ein lebendiges Ziel, von dem keiner genau weiß, wohin es uns führen wird, sind mit das Schönste, was mir passieren konnte :-). Weiter miteinander Neuland zu betreten und Wege zu öffnen, die wir staunend selber beschreiten werden - was für eine Aussicht!
Ich grüße Dich herzlich
Barbara