Keine Nachrichten ohne Verkehrsstau Meldungen. Aneinander gereiht ergeben sie allein in Deutschland im Jahr eine Kilometerzahl, die zweimal um die Erde reicht, so wurde kürzlich vermeldet.
Die Stau und Alarmzeichen in den Gesprächen unter den Menschen hingegen finden nicht die Beachtung, die ihnen unter dem Gesichtspunkt der menschlichen Würde zukommen müsste, sie werden „nur“ erlitten. Die „unzählbaren“ Verletzungen, die im Alltag tagtäglich geschehen, werden ausgeblendet oder gar nicht erst gesehen.
Warum? Vielleicht deshalb, weil das, was mich argumentativ von einem anderen Menschen trennt an erster Stelle steht, also die Unterscheidung und weit seltener das, was an Gemeinsamkeiten in der Auffassung mich mit ihm verbindet. Ich antworte auf das Gegensätzliche hin und nicht auf das Verbindende, sehe die Ressourcen des anderen Menschen, wenn überhaupt, dann erst in zweiter oder gar dritter Linie.
Und auf mich bezogen: Welche Ressourcen für meine eigene Entwicklung kann ich befreien, wenn ich das härteste Gegenargument auf ein Sagen von mir zunächst einfach einmal still im Raum stehen lasse, ihm die Chance einer Reife zur tieferen Einsicht für mein eigenes Werden einräume?
Die Achtung der menschlichen Würde im „Gegensätzlichen,“ wer weiss, vielleicht ist sie die grösste Leben hervorbringende Quelle überhaupt?!
Seiner Berufung wird ein literarisch arbeitender Mensch dann gerecht, wenn er durch sein Wortschaffen Wege der Entwicklung für den Menschen eröffnet. Das Wort D-ich-tung spricht es deutlich aus. Es geht um das Ich, um einen Weg der Authentizität in Bezug auf das eigene dichterische Tun. Diesen Weg zeichnete einst schon Aristoteles in seiner Poetik vor. Aus geistesgegenwärtiger Präsenz im Gespräch unter Autoren diesen Weg erneut frei zu legen, dazu will dieser Blog ein Forum sein.
Dienstag, 30. April 2013
Fragment 7/2013
Die immer neue Herausforderung: Im Gespräch mit dem Du sich finden im Ich. Dichtung, ein Weg der Verdichtung auf das Ich hin, Erwachen zu sich selbst in Ich-Verantwortung. Das Du wird dem innerlich wachen Beobachter auf diese Weise zu einer Quelle eigener Entwicklung und darüber hinaus auch eine mögliche Quelle literarischer Inspiration.
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