Seiner Berufung wird ein literarisch arbeitender Mensch dann gerecht, wenn er durch sein Wortschaffen Wege der Entwicklung für den Menschen eröffnet. Das Wort D-ich-tung spricht es deutlich aus. Es geht um das Ich, um einen Weg der Authentizität in Bezug auf das eigene dichterische Tun. Diesen Weg zeichnete einst schon Aristoteles in seiner Poetik vor. Aus geistesgegenwärtiger Präsenz im Gespräch unter Autoren diesen Weg erneut frei zu legen, dazu will dieser Blog ein Forum sein.
Dienstag, 6. November 2012
Kelch
Den Kelch am Mund -
trinke,
trinke ohne Widerrede,
denn nur so gelangst Du
mit Deinem inneren Fährmann
an die Ufer des Lichts
jenseits des Nicht-Wissens.
Trinke,
was in Dir aufsteigt
im Angesicht des Du,
das zu Dir spricht,
wenn lauschend Du
Dein Ohr öffnest,
wo immer.
Trinke -
lass trinkend Dich fallen
dem Grunde zu,
mitten hindurch
durch jede Art der Selbstbehauptung,
denn „nachtodliche“ Ich - Erfahrung
wird allein dem geschenkt,
der zuvor alles Ja-Aber fallen liess.
© Bernhard Albrecht, 06. 11. 2012
Labels:
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Selbstbehauptung

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Gesättigt
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Auf einsamer Insel
Im Menschengewühl
Immer
GeStillt
trinkst DU
aus dem Becher
des SEINS
Jetzt
© Barbara Hauser, 18.11.2012