War es nicht so -
den Kniefall forderten sie ein,
die hohen Herren,
als letztes Mittel
ihre Macht zu bekunden
und nannten es
Ermahnung zur Demut,
war es nicht von jeher so?
Masse Dir nicht an
zu wissen, was nicht zu wissen ist;
gotteslästerlich handelt,
wer die Barrieren unserer Macht missachtet,
uns die Stirn bietet
und unsere alleinige Stellvertretung Gottes
aus Selbsterkenntnis in Frage stellt!
Mit einfachen Worten sprachen sie,
Sprachlosigkeit nach sich ziehend
und den ultimativen Kniefall
selbst der Mächtigsten -
als Waffe in Händen,
wohl verpackt hinter sanften Worten
die janusköpfige Angst -
war es nicht so?
So hielten sie verschlossen
den Zugang zur Quelle des Geistes,
die einzigartige Erfahrung des Ich ausschliessend,
das seine Kraft allein entfaltet
aus dem Kniefall vor der eigenen Selbsterkenntnis
und Rechenschaft Niemandem schuldet -
als sich allein!
© Bernhard Albrecht, 01.12.2012
Seiner Berufung wird ein literarisch arbeitender Mensch dann gerecht, wenn er durch sein Wortschaffen Wege der Entwicklung für den Menschen eröffnet. Das Wort D-ich-tung spricht es deutlich aus. Es geht um das Ich, um einen Weg der Authentizität in Bezug auf das eigene dichterische Tun. Diesen Weg zeichnete einst schon Aristoteles in seiner Poetik vor. Aus geistesgegenwärtiger Präsenz im Gespräch unter Autoren diesen Weg erneut frei zu legen, dazu will dieser Blog ein Forum sein.
Montag, 10. Dezember 2012
Kniefall
Die immer neue Herausforderung: Im Gespräch mit dem Du sich finden im Ich. Dichtung, ein Weg der Verdichtung auf das Ich hin, Erwachen zu sich selbst in Ich-Verantwortung. Das Du wird dem innerlich wachen Beobachter auf diese Weise zu einer Quelle eigener Entwicklung und darüber hinaus auch eine mögliche Quelle literarischer Inspiration.
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