Im Frühling des Werdens
bestürmt Dich innere Not
nicht manchmal so stark,
dass Du
nicht warten kannst?
Schneeglöckchen und Krokusse
können sich durchsetzen
gegen alle Wetter-Unbill
und Du?
Bestürmst Du nicht das Morgen
in Deinen Gedanken und Empfindungen,
vergisst -
im Frost des Heute
wie sie das Warten?
Alles hat s e i n e Zeit der Reife.
Die Textur der Unruhe,
des vorwärts Drängens
als Kraft in Dir umzuarbeiten
ist die Herausforderung,
an der Du wächst -
dem inneren Umbruch entgegen,
der Geistesgegenwart Deines Ich, wo immer.
© baH, 04.04.2013/02.03.2020
für Joona
Seiner Berufung wird ein literarisch arbeitender Mensch dann gerecht, wenn er durch sein Wortschaffen Wege der Entwicklung für den Menschen eröffnet. Das Wort D-ich-tung spricht es deutlich aus. Es geht um das Ich, um einen Weg der Authentizität in Bezug auf das eigene dichterische Tun. Diesen Weg zeichnete einst schon Aristoteles in seiner Poetik vor. Aus geistesgegenwärtiger Präsenz im Gespräch unter Autoren diesen Weg erneut frei zu legen, dazu will dieser Blog ein Forum sein.
Donnerstag, 4. April 2013
Warten
Die immer neue Herausforderung: Im Gespräch mit dem Du sich finden im Ich. Dichtung, ein Weg der Verdichtung auf das Ich hin, Erwachen zu sich selbst in Ich-Verantwortung. Das Du wird dem innerlich wachen Beobachter auf diese Weise zu einer Quelle eigener Entwicklung und darüber hinaus auch eine mögliche Quelle literarischer Inspiration.
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