Vier Sprachmodulationen auf einen Grundton
Gleichgewicht
Verantwortung drückt Dich nieder,
der Gedanke,
Du könntest nicht stark genug sein
sie zu tragen
mit einem stets offenen Herzen.
Nichts als unwägbare Spuren im Dunkeln,
im inneren Rauschen des Nichts
leiten Dein Suchen und Ringen.
Ohne Leuchtkraft, nur als Strömung
in Dir erspürt, leise wie von Ferne
treffen sie auf Deinen Mut!
Nacht in Dir
begrüsst am fernen Horizont
einen Morgen, rosenrot -
der Dich trägt Deinem Ziele zu,
Dich erleben lässt
leisen Hauch,
unerkannten Lebens in Dir;
Dein Auferstehen
in den Frühling erneuerter Kraft,
die Vorfreude
auf Dein Leben im Ich!
© baH, 06.04.2013
Unwegsam
Im Dickicht Deiner Gefühle,
gejagt von dem Geflüster
Deines Selbsthasses
schleppst Du Deinen Leib
hinter Dir her,
die Leere
Dir dicht auf den Füssen.
Du stolperst und fällst,
gehetzt
spürst Du kaum,
was auf Dich einschlägt;
nur dies,
ein ur-mächtiger Schrei,
der durch Deine Knochen bricht.
Gelähmt,
ein Blitz in tausend Armen um Dich,
stehst Du -
Aus der Nacht
ein Morgenrot -
leise Hoffnungsschimmer
auf eine noch ungewisse Ferne hin.
© baH, 07.04.2013
Schritt für Schritt
Leere,
zähflüssig wie Pech
durchdringt mich,
kriecht durch mein Gedärm
und quillt mir aus Augen und Ohren,
ein übel riechendes Strömen.
Ein Zittern
durchzuckt mich,
breitet sich aus
durchschüttelt meinen Leib,
ohne jedwede Kontrolle.
Fassungslos
falle ich irgendwann
auf meine Knie -
wo bist Du Inka,
Echos von überall her.
Gekrümmt
die Arme um mich geschlungen,
die Stirn auf den Boden gepresst -
Tränen auf meinen Wangen,
Perlen im ersten Licht.
Wie aus einer anderen Welt umweht,
umhüllt mich ein sanfter Windhauch
mit bis anhin nicht gekannter Wärme -
ein Lächeln auf meinen Lippen
sage ich ja zu mir,
stehe auf, schwankend noch
und sehe „meinen“ Weg vor mir.
© baH, 07.04.2013
Neuland
Meine Füsse rascheln durch Laub,
in Blättern längst verblassten Herbstes,
die Augen
sehen kleine Spitzen von Grün,
Knospen
einer Kraft, unermesslich
in ihrem Willen zu neuem Werden.
Plötzlich,
ich hüpfe wie ein Kind
von Baum zu Baum,
zähle die Schneeglöckchen,
vernehme ihr leises Läuten -
spüre die Willenskraft
der Krokusse,
die aus den Tiefen der Erde
nach oben steigt
und mich erfüllt.
Wo gestern nur Leere war,
fühle ich einen Frühling,
der als Kraft mich durchschauert -
Ich bin in mir, gehe „meinen“ Weg,
Quellen des Lebens überall um mich.
© baH, 26.04.2013
© baH, 25.10.2018
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Ich freue mich über jeden Kommentar, der sachlich und wertschätzend geschrieben unter Deinem tatsächlichen Namen hier eingestellt wird und werde diese Kommentare baldmöglichst freischalten. baH.