Hinter den Fassaden allzu Vieler,
nicht nur der Mächtigen
brodelt es im Untergrund,
zieht in unsichtbaren Schleiern
durch Spalten und Haarrisse
einzelner Worte und Sätze
unmerklich nach oben,
umnebelt leise Verstand und Gemüt derer,
die am Rande oder mitten im Zentrum
das Weltgeschehen mit gestalten.
Täusche Dich nicht,
auch Du hast in den Untergründen
Deines Seelen - Kellers
Giftgas gelagert -
zum unmittelbaren Gebrauch bereit.
Denn Giftgas ist ein Zerfallsprodukt
von Vorstellungen in Dir,
die nicht einer stetigen Wandlung
unterworfen werden.
Giftgas wird freigesetzt,
wo Du nicht bereit bist Dir wie ein Fremder
in die Augen zu schauen und Metanoia verweigerst.
© baH, 06.09.2013
Seiner Berufung wird ein literarisch arbeitender Mensch dann gerecht, wenn er durch sein Wortschaffen Wege der Entwicklung für den Menschen eröffnet. Das Wort D-ich-tung spricht es deutlich aus. Es geht um das Ich, um einen Weg der Authentizität in Bezug auf das eigene dichterische Tun. Diesen Weg zeichnete einst schon Aristoteles in seiner Poetik vor. Aus geistesgegenwärtiger Präsenz im Gespräch unter Autoren diesen Weg erneut frei zu legen, dazu will dieser Blog ein Forum sein.
Freitag, 6. September 2013
Giftgas
Die immer neue Herausforderung: Im Gespräch mit dem Du sich finden im Ich. Dichtung, ein Weg der Verdichtung auf das Ich hin, Erwachen zu sich selbst in Ich-Verantwortung. Das Du wird dem innerlich wachen Beobachter auf diese Weise zu einer Quelle eigener Entwicklung und darüber hinaus auch eine mögliche Quelle literarischer Inspiration.
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