Dornig ist mitunter der Weg durch die Sprache, verblendet und verwinkelt vielfältig. Das Rauschen des Sinns in den Worten ist nur schwer noch wahrzunehmen. Die Abstraktion feiert ihre Feste der Freiheit auch in der Lyrik, unmerklich oft nahe an den Rändern des Nichts. Eisiger Wind, verpackt in nicht selten willkürliche Symbolismen bestürmt die Versuche erlebender Annäherung an so manche Textkonstrukte, lässt sie über die Ränder ins Leere stürzen noch ehe sie gelingen. Subjektive Bedeutsamkeit bläht sich auf, besetzt Sprachräume mit Sehnsuchtsträumen und krudem Sensationshaschen in kaum belebten Wortspielen.
Herz und Verstand, auseinander gerissen, darben in je eigenem Elend hinter den Gefängnisgittern in sich erstarrter Eigenbewegung. In den Kellern der Abstraktion ist der Prozessgeist des Ich eine Fata Morgana, solange die Gebärden des schöpferischen Schaffens nicht in ein im Inneren bewusstes Erfahren gerückt werden.
Seiner Berufung wird ein literarisch arbeitender Mensch dann gerecht, wenn er durch sein Wortschaffen Wege der Entwicklung für den Menschen eröffnet. Das Wort D-ich-tung spricht es deutlich aus. Es geht um das Ich, um einen Weg der Authentizität in Bezug auf das eigene dichterische Tun. Diesen Weg zeichnete einst schon Aristoteles in seiner Poetik vor. Aus geistesgegenwärtiger Präsenz im Gespräch unter Autoren diesen Weg erneut frei zu legen, dazu will dieser Blog ein Forum sein.
Montag, 27. April 2015
Fragment 1/2015

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