Seiner Berufung wird ein literarisch arbeitender Mensch dann gerecht, wenn er durch sein Wortschaffen Wege der Entwicklung für den Menschen eröffnet. Das Wort D-ich-tung spricht es deutlich aus. Es geht um das Ich, um einen Weg der Authentizität in Bezug auf das eigene dichterische Tun. Diesen Weg zeichnete einst schon Aristoteles in seiner Poetik vor. Aus geistesgegenwärtiger Präsenz im Gespräch unter Autoren diesen Weg erneut frei zu legen, dazu will dieser Blog ein Forum sein.
Samstag, 15. September 2012
Erinnerung
Die Bögen des Lebens -
mal verschlungen,
mal weit ausladend,
eng oder weit im Horizont;
erzählen von Entbehrung
und vom brennenden Durst
nach Begegnung -
nach Belebung
durch das Du.
„wo kein Regen mehr fällt,
der die Erde verbessert,
niemand mehr da,
der die Wüste wässert“
Sie erzählen von Stürmen -
tief innen,
der grossen Not
sie zu bändigen;
erzählen
im plätschern des Baches
von glühender Einsamkeit -
vom verborgenen Bangen
die Nacktheit zu bergen.
„gefangen sitzt
in steiniger Ritze
ein Salamander
in glühender Hitze“
Doch einmal
wird Erinnerung zur Kraft
und gleich dem Phönix
steht auf -
der Mensch,
der entzaubert
der Freiheit Geheimnis in sich.
© Bernhard Albrecht, 13.09.2012
unter Verwendung von zwei Einschüben
aus einem Gedicht von Barbara Hauser,
silberperlen.wordpress.com/2012/09/08/zu-spät-2
Labels:
Begegnung,
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Freiheit,
Gespräch mit anderen Autoren,
Kraft,
Lyrik,
Phönix
Die immer neue Herausforderung: Im Gespräch mit dem Du sich finden im Ich. Dichtung, ein Weg der Verdichtung auf das Ich hin, Erwachen zu sich selbst in Ich-Verantwortung. Das Du wird dem innerlich wachen Beobachter auf diese Weise zu einer Quelle eigener Entwicklung und darüber hinaus auch eine mögliche Quelle literarischer Inspiration.
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