Montag, 25. März 2013

Fragment 2/2013

Sprachliche Nuancen -

Spott ist die Waffe der Zahnlosen. Mit Spott kannst Du Massen anziehen und zum Lachen bringen oder in kleiner Runde Deine Überlegenheit und scheinbare Grösse demonstrieren. Mit Spott lässt sich trefflich im Unrat menschlicher Unvollkommenheiten wühlen. Der Spottende setzt sich unbedenklich über die Würde anderer Menschen hinweg. Sie durch den Kakao zu ziehen ist sein Geschäft, sein kurzfristiger Gewinn.
Während dem Spott noch eine gewisse Leichtigkeit innewohnt, die erheitert ohne nachhaltig wirken zu können, ergeht sich der Sarkasmus verdeckt behäbig im Selbstgenuss dessen, was er leise in sein Schwarzbuch einschreibt oder der öffentlichen Brandmarkung anheim gibt. 
Der Sarkasmus, so er nicht ein Ausdruck von verhaltener Resignation ist, will erniedrigen, weil er selbst mit eigenen Schwächen nicht klar kommt, vor sich selber dies aber nicht eingestehen kann oder will. Verdrängend muss er Überlegenheit demonstrieren.
Der Humor hingegen erhebt und erinnert den in der Schwäche verhakten Menschen an seine ihm innewohnende, unverletzbare Würde. Der Humor ist ein Wegbereiter der menschlichen Freiheit. 
Der Humor fördert Entwicklung nachhaltig, wo andere Mittel oft nicht mehr greifen.

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