In der Stunde der grössten Not,
wo alles
in mir und über mir
zusammenbricht,
ein jedes Fragen verstummt
in der Pein
über nicht gelebtes Leben,
dort stehst Du -
In der Stunde der grössten Not,
wo jeder Halt
unter meinen Füssen weg bricht,
alle Schutzschilde
in einer Sturzflut der Tränen
mir entgleiten,
dort stehst Du -
In der Stunde der grössten Not,
wo ich stürze
von einem Katarakt in den nächsten,
ich mich
in der Allnacht
zu verlieren drohe,
dort stehst Du -
Du Erzengel
mit dem Lichtschwert in Händen,
umhüllst mich in kreisender Bewegung
mit Deiner Wärme
und erhebst mich
in die Kraft
meiner Wesensmitte.
Im Hier und Jetzt angekommen
darf ich erfahren die Heilkraft,
die fliesst aus dem Brunnen der grossen Stille.
© Bernhard Albrecht, 24.03.2013
Seiner Berufung wird ein literarisch arbeitender Mensch dann gerecht, wenn er durch sein Wortschaffen Wege der Entwicklung für den Menschen eröffnet. Das Wort D-ich-tung spricht es deutlich aus. Es geht um das Ich, um einen Weg der Authentizität in Bezug auf das eigene dichterische Tun. Diesen Weg zeichnete einst schon Aristoteles in seiner Poetik vor. Aus geistesgegenwärtiger Präsenz im Gespräch unter Autoren diesen Weg erneut frei zu legen, dazu will dieser Blog ein Forum sein.
Sonntag, 24. März 2013
Heilung
Die immer neue Herausforderung: Im Gespräch mit dem Du sich finden im Ich. Dichtung, ein Weg der Verdichtung auf das Ich hin, Erwachen zu sich selbst in Ich-Verantwortung. Das Du wird dem innerlich wachen Beobachter auf diese Weise zu einer Quelle eigener Entwicklung und darüber hinaus auch eine mögliche Quelle literarischer Inspiration.
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