„Was wirret Dir,“
dass Du den Anderen
an Deiner Seite
nicht sein lassen kannst,
wie das Leben
ihn eben jetzt sein lässt -
was wirret Dir?
Was mäkelst Du an Ihm herum,
sammelst schwarze Splitter,
die, wie Du meinst
seine Engstirnigkeit,
sein völliges Danebenliegen
in Gefühl und Denken
belegen,
sonnenklar -
was wirret Dir?
Du unterstellst ihm,
wie einst Odysseus,
List und Falschheit
in seinem Tun und Sagen
und -
erwägst auch nicht einen Augenblick,
dass es Dein Beharren vor Veränderung,
Deine Ego-Angst sein könnte,
die Dich so in Rasche bringen.
Ist es das,
Du jähzorniges Kind,
Deine Furcht vor Ich-Verantwortung?
© baH, 16.06.2015
Seiner Berufung wird ein literarisch arbeitender Mensch dann gerecht, wenn er durch sein Wortschaffen Wege der Entwicklung für den Menschen eröffnet. Das Wort D-ich-tung spricht es deutlich aus. Es geht um das Ich, um einen Weg der Authentizität in Bezug auf das eigene dichterische Tun. Diesen Weg zeichnete einst schon Aristoteles in seiner Poetik vor. Aus geistesgegenwärtiger Präsenz im Gespräch unter Autoren diesen Weg erneut frei zu legen, dazu will dieser Blog ein Forum sein.
Dienstag, 16. Juni 2015
Amfortas
Die immer neue Herausforderung: Im Gespräch mit dem Du sich finden im Ich. Dichtung, ein Weg der Verdichtung auf das Ich hin, Erwachen zu sich selbst in Ich-Verantwortung. Das Du wird dem innerlich wachen Beobachter auf diese Weise zu einer Quelle eigener Entwicklung und darüber hinaus auch eine mögliche Quelle literarischer Inspiration.
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