Das Karge zieht er vor
dem Üppigen,
die dünne Erdkrume
dem saftig federnden Untergrund,
wählerisch -
wie er ist
„der Mohn.“
Auf schmalsten Erdpolstern
setzt er sich nieder
und atmet hinaus in die Weite
sein glühend Rot, spricht -
Nur eines braucht die Liebe
um zu gedeihen -
Vertrauen.
© baH, 17.06.2015
Sommerweg
Schon drängt er sich wieder
durch Spalten und Ritzen
folgt steinigen Wegen
vergangener Tage
Beharrlich glüht er
der Sonne entgegen
auf friedlichen Wegen
und Schlachtfeldern stumm
Rot blüht der Mohn
bis zum Horizont
© bmh
Seiner Berufung wird ein literarisch arbeitender Mensch dann gerecht, wenn er durch sein Wortschaffen Wege der Entwicklung für den Menschen eröffnet. Das Wort D-ich-tung spricht es deutlich aus. Es geht um das Ich, um einen Weg der Authentizität in Bezug auf das eigene dichterische Tun. Diesen Weg zeichnete einst schon Aristoteles in seiner Poetik vor. Aus geistesgegenwärtiger Präsenz im Gespräch unter Autoren diesen Weg erneut frei zu legen, dazu will dieser Blog ein Forum sein.
Mittwoch, 17. Juni 2015
Der Mohn
Die immer neue Herausforderung: Im Gespräch mit dem Du sich finden im Ich. Dichtung, ein Weg der Verdichtung auf das Ich hin, Erwachen zu sich selbst in Ich-Verantwortung. Das Du wird dem innerlich wachen Beobachter auf diese Weise zu einer Quelle eigener Entwicklung und darüber hinaus auch eine mögliche Quelle literarischer Inspiration.
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