Seiner Berufung wird ein literarisch arbeitender Mensch dann gerecht, wenn er durch sein Wortschaffen Wege der Entwicklung für den Menschen eröffnet. Das Wort D-ich-tung spricht es deutlich aus. Es geht um das Ich, um einen Weg der Authentizität in Bezug auf das eigene dichterische Tun. Diesen Weg zeichnete einst schon Aristoteles in seiner Poetik vor. Aus geistesgegenwärtiger Präsenz im Gespräch unter Autoren diesen Weg erneut frei zu legen, dazu will dieser Blog ein Forum sein.
Montag, 21. Mai 2012
Jenseits
In dir ist es,
siehst Du nur tief genug
in dich hinein.
In Bewegung still -
loslassend alles.
In den Abbildern Deiner Gedanken,
die Dich umnebeln,
in den Gefühlen,
die Dich voll Sehnsucht martern,
in Deinem Willen,
der sich nicht einfangen lässt -
schwingt es mit.
Im Ich wird es in Bewegung still
gegenwärtig in Deinem Tun.
Bernhard Albrecht, 21.05.2012
* für Renée
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Lyrik
Die immer neue Herausforderung: Im Gespräch mit dem Du sich finden im Ich. Dichtung, ein Weg der Verdichtung auf das Ich hin, Erwachen zu sich selbst in Ich-Verantwortung. Das Du wird dem innerlich wachen Beobachter auf diese Weise zu einer Quelle eigener Entwicklung und darüber hinaus auch eine mögliche Quelle literarischer Inspiration.
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Lieber Bernhard, vielen vielen Dank für diese schöne Widmung!! Ich liebe das Gedicht sehr und ich würde mich sehr freuen, wenn Du mir erlauben würdest, es auf mein Blog zu setzen!
AntwortenLöschenViele liebe Grüsse!
Renée
Liebe Renèe
LöschenIch freue mich, wenn Du mein Gedicht auf Deinem Blog veröffentlichst, ist es doch durch die Einträge dort unter "Tore" inspiriert. Da dieser Beitrag aber Deinem von Dir so verehrten Lehrer gewidmet war, wollte ich an dieser Stelle nicht dazwischen treten und es als Antwort einstellen. Ich erlebte diesen Eintrag wie einen kleinen Tempel, dessen Stille Ausstrahlung für mich einfach unantastbar war.
Von Herzen,
Bernhard
Lieber Bernhard,
Löschenich wusste nicht, dass überhaupt jemand sich für die Tore interessiert, aber was Du mir hier schreibst, freut mich aus ganzem Herzen, besonders, weil Du - wieder einmal - gespürt hast, welche tiefere Bedeutung(den grossen Respekt für meinen Lehrer, die Lehre und diese grossen Weisen, die diese schöne Ausstrahlung der Stille in sich tragen... )der Eintrag in sich trägt. Dein so wunderbares Gedicht passt hervorragend in diesen mir so wertvollen "Tempel". Ich habe es also durch die Tore geführt...!
Danke Dir nochmals, lieber Bernhard, Du weisst sicher nicht, wieviel Freude Du mir bereitet hast!
Renée